EU prüft Beschwerde gegen Vista

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29.01.2007

Die EU-Wettbewerbshüter prüfen die ECIS-Beschwerde gegen das neue Microsoft-Betriebssystem Windows Vista.

"Wir sind dabei, das zu untersuchen", sagte der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes am Montag in Brüssel.

Der Europäische Interessenverband für Interoperabilität von Systemen [ECIS] hatte Microsoft vorgeworfen, mit dem neuen Betriebssystem erneut gegen EU-Auflagen zu verstoßen.

Es würden die Methoden fortgesetzt, die von der EU-Kommission 2004 als illegal eingestuft worden seien. ECIS gehören unter anderem Real Networks, Adobe, IBM, Nokia, Opera, Red Hat und Sun Microsystems an - also praktisch alle namhaften Microsoft-Gegner.

Marktdominanz im Internet befürchtet

Der Sprecher von Kroes sagte, es sei zunächst im Februar 2006 eine Beschwerde eingegangen, die dann im Dezember vergangenen Jahres besonders um den Aspekt Vista ergänzt wurde. Der Verband wirft dem weltgrößten Softwareunternehmen vor, seine Marktdominanz auch auf das Internet ausdehnen zu wollen.

Die Kommission hatte bereits im vergangenen Jahr betont, dass bei Vista nicht der freie Wettbewerb ausgehebelt werden dürfe. Um die Umsetzung fast drei Jahre alter EU-Sanktionen gegen Microsoft wegen Marktmissbrauchs gibt es in Brüssel immer noch Streit. Es droht dabei ein neues Bußgeld. Microsoft hatte im März 2004 ein riesiges Strafgeld von 497 Millionen Euro zahlen müssen.

Beschwerden sind Brüsseler Routinegeschäft. Falls die EU-Wettbewerbshüter feststellen sollten, dass die Konkurrenten stichhaltige Beweise für Verstöße vorbringen, können sie ein neues Verfahren wegen Marktmissbrauchs eröffnen.

(dpa)