Auch SMS im Ausland werden billiger
Die EU-Pläne für billigeres Handytelefonieren im Ausland sollen in einem zweiten Schritt auch auf SMS und MMS aus dem Urlaub ausgeweitet werden. Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft sieht Unterstützung bei den anderen EU-Staaten für ein schrittweises Vorgehen.
Derzeit sind Kurzmitteilungen und andere Datenpakete von den Plänen ausgenommen, die EU-weit Obergrenzen für Handygespräche im Ausland vorsehen.
Weil die Roaming-Regeln bereits im Herbst in Kraft sein sollen, will die deutsche Regierung vorerst auf eine Regelung der SMS-Preise verzichten. Das würde die Verabschiedung nach Auffassung des deutschen Wirtschaftsministeriums nur verzögern.
SMS, MMS und anderer Datenfunk sollen stattdessen in die Überprüfung einbezogen werden, die eineinhalb Jahre nach Start der neuen Roaming-Tarife vorgesehen ist, heißt es in dem neuen Entwurf.
Die deutsche Regierung will die Pläne bis zum Ende ihres EU-Vorsitzes im Juni unter Dach und Fach bringen.
Für Telefonate sieht der aktuelle Entwurf maximal 50 Cent pro Minute plus Mehrwertsteuer für abgehende Gespräche im Ausland, 25 Cent für ankommende Gespräche vor.
Nach einem und nach zwei Jahren sollen die Preise um jeweils fünf Prozent sinken.
Außerdem sollen die Telekoms eine internationale monatliche Flat Rate anbieten, die auch SMS, MMS, mobiles TV und Datendienste umfasst.
Mehr Transparanz durch SMS-Info
Bei Einbuchung in ein ausländisches Netz soll der Mobilfunkkunde zudem gratis und automatisch mittels einer SMS über die dortigen Verbindungskosten informiert werden.
Kein Roaming im weltweiten Hutchison-Netz
Der UMTS-Betreiber Hutchison prescht unterdessen bei der Roaming-Gebühren-Abschaffung voran und erlässt seinen Kunden ab Mitte Februar die Roaming-Gebühren, wenn Sie sich in einem ausländischen Schwesternetz [Italien, Australien, Irland, Schweden, Dänemark und Hongkong] befinden.
An den Details der Vorschläge dürfte sich bis zur Verabschiedung allerdings noch einiges ändern.
Neben den EU-Regierungen muss auch das EU-Parlament zustimmen. Die Mobilfunkanbieter haben lange versucht, eine EU-Regulierung ihrer Roaming-Preise zu verhindern.
(Reuters)