Roaming-Gebühren sollen bald sinken
Die EU will noch in diesem Jahr eine Obergrenze für Handy-Telefongespräche aus dem Ausland einführen.
Sie werde deutlich unter den heutigen Roaming-Gebühren liegen und noch vor Weihnachten in Kraft gesetzt, sagte Informations- und Medienkommissarin Viviane Reding der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" ["WAZ", Donnerstag-Ausgabe].
"Das ist so sicher wie das Amen im Gebet", sagte Reding zur "WAZ".
Zu diesem Schritt sehe sich die EU gezwungen, weil die Mobilfunkbetreiber aus freien Stücken ihre überhöhten Roaming-Gebühren nicht gesenkt hätten. "Dies ist ein gutes Beispiel dafür, wie die EU-Politik insgesamt funktionieren sollte", so Reding.
Neben den Gesprächsgebühren sollen auch die Preise für Kurzmitteilungen [SMS und MMS] deutlich sinken.
Positionsentwurf des EU-Parlaments
Der österreichische EU-Parlamentarier Paul Rübig [ÖVP] hat bereits einen Positionsentwurf zur EU-Roaming-Verordnung ausgearbeitet.
Rübig präsentierte letzte Woche in Brüssel seinen ersten Berichtsentwurf zum Thema. Rübig spricht sich dabei für ein flexibles Modell aus. Er fordert unter anderem einen "Euro-Tarif" für den Endkunden und eine Roaming-Börse für die Betreiber.
Der Industrieausschuss [ITRE] des Parlaments soll am 11. April über Rübigs Bericht abstimmen, nachdem der Binnenmarktausschuss darüber beraten hat. Das Plenum des Europaparlaments kommt voraussichtlich im Mai zu Wort.
Damit könnte die Roaming-Verordnung noch im Mai bei einem EU-Telekom-Rat beschlossen werden, ist der ÖVP-Abgeordnete zuversichtlich.
(futurezone | dpa)