Buddha-Maschinen und Posthumanismus

01.02.2007

Die Edition Edison untersucht das Verhältnis von Musik und Objekt und verabschiedet sich vom Tonträger. Der australische Cyborg-Künstler Stelarc erklärt unterdessen auch den menschlichen Körper für überflüssig.

Donnerstagvormittag: Im Foyer der Akademie der Künste am Pariser Platz erinnert die Edition Edison an die historisch betrachtet "kurze Liaison zwischen Musik und Objekt".

Frei bewegliche Musik

Etwas länger als hundert Jahre konnte man Musik in Form physikalischer Tonträger besitzen - von der Walze des Edison-Phonographen bis zur CD. "Das war ja nicht so lange", sagt Projektleiter Nicholas Bussmann, der gerade mit dem Aufbau der Installation zugange ist: Musik könne sich dank des Kompressionsstandards MP3 und der Entwicklung des Internets nun "wieder frei bewegen".

Bis Samstag wird am Pariser Platz an Objekten gebastelt, die sich - in welcher Form auch immer - dem Verhältnis zwischen Musik und Objekt widmen. Darunter die "Buddha Machine" der Gruppe FM3 - eine batteriebetriebene Plastikbox mit Minilautsprechern, die einige Sound-Loops enthält. "Es soll aber nicht nur eine Reminiszenz an den Tonträger sein", meint Bussmann. Die Ergebnisse können bei der Finissage am Samstag ab 18.00 Uhr begutachtet werden.

Offene Lebenssysteme

Bevor am Donnerstag um 20.30 Uhr der australische Techno-Künstler Stelarc in seiner Performance "Fractal Flesh" den Körper für obsolet erklären wird, werden am Nachmittag der Neurologe Warren Neidich und die Kunsthistorikerin Ingeborg Reichle im Rahmen der transmediale-Konferenz über das Verhältnis von Naturwissenschaft und Kunst diskutieren. Die Futurezone wird berichten.

(futurezone | Patrick Dax)