Florida kübelt Wahlmaschinen
Nach dem Debakel bei der US-Wahl 2000 und ernüchternden Erfahrungen mit neuen Wahlmaschinen will Florida zur traditionellen Papierwahl zurückkehren.
Bei der Wahl 2008 werde es in dem US-Bundesstaat wieder Stimmzettel geben, die im Zweifelsfall per Nachzählung von Hand überprüft werden können, sagte Gouverneur Charlie Crist am Donnerstag. "Wir verfolgen das Ziel, das Vertrauen der Wähler in den Wahlvorgang zu stärken", sagte Crist.
32,5 Mio. Dollar für die Umstellung
Für die Umstellung stünden 32,5 Millionen Dollar zur Verfügung, kündigte der Gouverneur an. Dafür sollten die Touch-Screen-Maschinen ersetzt werden, die erst in den vergangenen Jahren angeschafft worden waren.
Diese Maschinen funktionieren ähnlich wie moderne Bankautomaten: Die Wähler tippen auf dem Bildschirm mit dem Finger auf das Feld des gewünschten Kandidaten. Das Votum wird allerdings nicht im Papierformat dokumentiert, was den Verdacht der Manipulierbarkeit nährte. Eine Nachzählung von Hand ist unmöglich.
Bei der US-Kongresswahl im November kamen in zahlreichen Bezirken neue Wahlmaschinen zum Einsatz. Schon zu Beginn der Abstimmung häuften sich die Beschwerden der Bürger über defekte Geräte.
Das Desaster im Jahr 2000
Bei der Präsidentschaftswahl 2000 stand wochenlang kein Ergebnis fest, weil zahlreiche Stimmzettel in Florida mit altmodischen Stanzmaschinen ausgefüllt worden waren, die in manchen Fällen keine klare Zuordnung der abgegebenen Stimme zuließen.
Eine Nachzählung von Hand wurde durch den Obersten Gerichtshof gestoppt; der Kandidat George W. Bush wurde mit einem Vorsprung von 537 Stimmen zum Sieger erklärt. Danach wurden mit Bundesmitteln elektronische Maschinen angeschafft, die sich aber als störanfällig erwiesen.
(AFP)