Dell-Aktionäre beklagen Bilanzschönung
In einer Sammelklage werfen Aktionäre dem PC-Hersteller Dell vor, mit Hilfe von Intel seine Bilanzen geschönt zu haben.
Dell habe vom Chip-Hersteller Intel für die Exklusivität als Lieferant hohe Zahlungen erhalten, so der Vorwurf der Dell-Aktionäre.
Das Management habe damit die Gewinne geschönt und gleichzeitig über Probleme bei Produktqualität und Kundendienst hinweggetäuscht, heißt es in der 251-seitigen Klageschrift.
Bis zu einer Milliarde US-Dollar jährlich sollen auf "geheimen und vielleicht sogar illegalen Wegen" an Dell geflossen sein, so die Aktionäre in der Klageschrift.
Intel-Konkurrent AMD hatte in der Vergangenheit mehrfach geklagt, dass Intel für Exklusivverträge hohe Rabatte gewährt. In Europa droht Intel deswegen bereits ein Wettbewerbsverfahren.
Intel verteidigt "Discount-Taktik"
Laut Klagschrift sollen 15 Topmanager Dells über Details der Zahlungen von Intel informiert gewesen sein. Zu diesen soll auch der Firmengründer und "neue" Chef Michael Dell gehören.
Dell hatte erst in dieser Woche wieder die Leitung des Konzerns übernommen, der bisherige CEO Kevin Rollins wurde entlassen.
Dell nahm dazu noch keine Stellung. Intel wies die Vorwürfe zurück: Das Unternehmen habe sich nichts zu Schulden kommen lassen, die Zahlungen von Intel an Dell seien normales Geschäftsgebaren und Rabatte üblich, sagte ein Intel-Sprecher.
Die Sammelklage wurde genau an dem Tag eingereicht, als Rollins entlassen wurde.
(AP)