Warner-Gewinn bricht um 74 Prozent ein
Bronfman kritisiert Steve Jobs: "Wollen weiterhin DRM benutzen"
Warner Music, der weltweit drittgrößte Musikkonzern, musste im am 31. Dezember 2006 beendeten ersten Geschäftsquartal einen Gewinneinbruch von 74 Prozent hinnehmen.
Der Umsatz sank um elf Prozent auf 928 Millionen Dollar. Das Unternehmen begründete den Gewinnrückgang mit enttäuschenden Tonträgerverkäufen.
Zuwächse bei Downloads
Warners Geschäft mit Online-Downloads legte hingegen um 45 Prozent auf 100 Millionen Dollar zu und stellte damit elf Prozent des Quartalsumsatzes.
Musik-Downloads haben der Musikindustrie 2006 rund zwei Milliarden Dollar eingebracht - die sinkenden CD-Verkäufe konnten aber nicht wettgemacht werden. Der Industrieverband IFPI will nun Provider bei der Verfolgung von Tauschbörsennutzern verstärkt in die Pflicht nehmen.
Bronfman kritisiert Jobs
Anlässlich der Telefonkonferenz nach Vorstellung der aktuellen Zahlen äusserte sich Warner-Chef Edgar Bronfman Jr. auch zum Vorschlag von Apple-Boss Steve Jobs, die Musikindustrie möge auf den Einsatz von digitalen Rechteverwaltungssystemen [DRM] verzichten.
"Wir befürworten weiterhin den Einsatz von DRM", sagte Bronfman. Die Musik verdiene denselben Schutz vor Piraterie wie Software, Fernsehsendungen, Computerspiele und andere Formen geschützten geistigen Eigentums. "Wir werden nicht auf DRM verzichten und genausowenig auf jene Dienste, die DRM bereits erfolgreich einsetzen", sagte Bronfman und spielte damit wohl auf Apples iTunes Music Store an.
Bronfman kritisierte Jobs weiter: "Es wird behauptet, dass DRM und Interoperabilität [die Möglichkeit, Medien auf verschiedenen Systemen abzuspielen, nicht nur innerhalb eines geschützten Systems, d. Red.] unvereinbar seien. Das sind sie nicht."
(Reuters)