13.07.2003

MUSIKINDUSTRIE

"MP3 nicht schuld an der Misere"

MP3 steht dieser Tage vor allem als Schlagwort für den [meist widerrechtlichen] Tausch von Songs über das Internet.

Der Mitentwickler des Kompressions-Formats, Karlheinz Brandenburg, sieht sich, und MP3, nicht als Verursacher für die heutige Misere der Musikindustrie, die Raubkopien und den Songtausch übers Netz als Grund für ihre schlechten Verkaufszahlen heranzieht.

Die Leute sollten seiner Meinung nach leichteren Zugang zu Musik haben und egal, wo sie sind ,Musik hören und dafür bezahlen können.

Die Idee hinter Napster, dass Musik für alle kostenlos sein soll, möge er nicht, so Brandenburg.

"Industrie soll Möglichkeiten nutzen"

Der Musikindustrie rät Brandenburg die Technologie zu ihren Zwecken zu verwenden, anstatt sie zu bekämpfen.

Vor über 20 Jahren hatte er sich in seiner Doktorarbeit mit der Möglichkeit von kleinen Audiofiles beschäftigt. Auf die Frage, was aus seiner Arbeit wohl werden würde, antwortete er 1988 noch mit der Annahme, dass sie, wie so viele Diplomarbeiten, wohl in den Archiven enden würde.

Herausforderung Qualität

Die große Herausforderung am Anfang der Entwicklung von MP3 sei gewesen, dass die Ton-Qualität unter der Komprimierung nicht leide. Dafür hätten sie ein- und dasselbe Stück tausendmal gehört, so Brandenburg.

Auch die verschiedenen Musikrichtungen wollten die Wissenschaftler bei der Komprimierung einbeziehen, da jeder Musik-Stil auf die Komprimierung anders reagierte.