Verwirrung um Tauschbörsen-User
Nach neuesten Zahlen sollen die Drohungen der Musikindustrie, User von Tauschbörsen zu verklagen, doch Auswirkungen auf das Userverhalten ebendort zeigen.
Laut Nielsen NetRatings ist die Nutzung von Online-Musiktauschbörsen Anfang Juli erheblich zurückgegangen, wie am Montag veröffentlichte Daten der Marktforschungsfirma zeigen. Demnach verzeichneten Tauschbörsen wie KaZaA, Morpheus oder iMesh in der ersten Juli-Woche rund 15 Prozent weniger Nachfrage als in der Woche zuvor.
"Die negative Publicity und die Androhung von hohen Strafen scheinen einige abzuhalten", erklärte NetRatings-Analyst Greg Bloom die Ergebnisse. "Aber mit den immer noch Millionen Nutzern werden diese Plattformen nicht so schnell verschwinden", so Bloom weiter.
Ende Juni hatte der Verband der US-Musikbranche RIAA angekündigt, die eifrigsten Nutzer der Online-Plattformen auf 150.000 USD Schadenersatz je heruntergeladenen Titel zu verklagen.
Aktion scharf gegen Tauschbörsen-UserZahlenspiele
Diese Zahlen stehen jedoch im Gegensatz zu den letzte Woche genannten Zahlen von Seiten der Tauschbörsen. Laut Grokster-Chef Wayne Rosso hatte die Aktivität in seiner Tauschbörse in den Tagen nach der RIAA-Drohung [also im gleichen Zeitraum wie die Studie von Nielsen NetRating] um rund zehn Prozent zugenommen. Auch die Tauschbörse Morpheus berichtete von einem ähnlichen Trend.
Michael Weiss, CEO von Streamcast Networks, Betreiber von Morpheus, nannte vor allem die verstärkte Medienpräsenz als einen Grund für die ansteigenden Tauschaktivitäten.
Die RIAA macht seit längerem das nicht autorisierte Herunterladen von Musik über Internet-Tauschbörsen wie KaZaA und Morpheus mit für den Einbruch ihrer Verkaufszahlen verantwortlich.