Vodafone: "Wir müssen schneller werden"

13.02.2007

Geht es nach Vodafone-Chef Arun Sarin, ist die Mobilfunkbranche gefordert, umzudenken und flexibler zu werden: "Wir müssen bei der Einführung neuer Technologien schneller werden, sonst lässt sich am Ende jemand anderer unser Essen schmecken."

Der Chef des nach Umsatz weltgrößten Mobilfunkkonzerns Vodafone machte am Dienstag auf dem 3GSM-Kongress in Barcelona klar, dass die Branche umdenken müsse, um weiter zu wachsen.

Vodafone steigt in Indien ein

Angesichts des jüngst angekündigten Kaufs einer 67-prozentigen Beteiligung an Hutchison Essar, dem viertgrößten Anbieter Indiens, für 13,1 Milliarden Dollar stellte er klar, wie wichtig die Entwicklungsmärkte seien. "Wir bewegen unser Geschäft dorthin, wo es Wachstum gibt", erklärte Sarin. Das habe man auch in der Vergangenheit mit Einstiegen in der Türkei, Afrika und dem ehemaligen Ostblock bewiesen.

Sarun glaubt an das Potenzial von Indien: "Heute haben wir in Indien eine Marktpenetration von 15 Prozent; in fünf Jahren werden wir 40 Prozent sehen." Damit würde die Kundenzahl von 160 Millionen auf dann 500 Millionen steigen.

Das US-Marktforschungsinstitut iSuppli sieht die Wachstumsraten in der Mobilfunkbranche einer aktuellen Studie zufolge in den nächsten Jahren stark sinken.

"Müssen schneller reagieren"

Vodafone habe seine Strategie verändert und sei nun kein reiner Mobilfunker mehr, sondern ein Kommunikationsanbieter.

Er warnte die Branche aber, keine Trends zu verpassen und schneller zu reagieren: "Wir müssen bei der Einführung neuer Technologien schneller werden, sonst lässt sich am Ende jemand anderer unser Essen schmecken", gab Sarin zu bedenken.

Neue Geschäftsfelder erobern

Zum einen müsse der Fokus darauf gerichtet werden, noch mehr Gesprächsminuten vom Festnetz zu gewinnen. Andererseits müsse man Nutzer mit neuen Formen der Kommunikation gewinnen und Online-Communitys erschließen. Vodafone verfolge diese Strategie durch Kooperationen mit MySpace und YouTube.

Es sei wichtig, neue Einnahmequellen zu erschließen. Das sei etwa mit mobiler Werbung, Handyzahlungen und Handy-TV möglich. "Aber wir müssen diesen Platz besetzen, bevor es jemand anderer tut", mahnte Sarin.

Gemeinsam Standards entwickeln

Wichtig sei, dass die Betreiber zusammenarbeiten und gemeinsame Standards entwickeln, weil sonst eine Fragmentierung des Marktes und der Nutzer drohe.

Die Trends für 2007

Laut Branchenverband GSM Association soll der Mobilfunk 2007 neue Welten erobern - aber nicht nur geografisch: Der Verband setzt heuer auf mobile Überweisungen, Werbung auf dem Handy sowie Instant Messaging und mobilen Content, etwa aus Bollywood.

(futurezone | Nayla Haddad)