Kommerzieller Quantenrechner für 2008
D-Wave-Computer erfolgreich präsentiert
Am Dienstag hat die kanadische Firma D-Wave im Computer History Museum im Silicon Valley den nach eigenen Angaben ersten kommerziell verfügbaren Quantencomputer vorgestellt. Die ersten dieser Rechner sollen 2008 auf den Markt kommen. Die in Vancouver ansässige Firma arbeitet seit 1999 an dem Quantencomputer.
Der D-Wave-Computer rechnet mit 16 Qubits und demonstrierte den Interessenten am Dienstag eine Datenbanksuche. Quantencomputer sind besonders für parallele Rechenvorgänge geeignet.
Im Gegensatz zum Wiener Quantencomputer, der mit verschränkten Photonen arbeitet, basiert die D-Wave-Maschine auf Supraleitern aus Aluminium und Niob, in denen Elektronen bei ultraniedrigen Temperaturen zu Cooper-Paaren verbunden werden.
Der D-Wave-Computer nutzt die Eigenschaft der Cooper-Paare aus, sich in einem Supraleiter gemeinsam genau gleich zu verhalten und dabei quantenmechanisch verbunden zu bleiben.
Der Supraleiter, so D-Wave, schirme sich selbst von schädlichen Umwelteinflüssen ab und biete eine sichere Umgebung für Quanteneffekte.
Auch österreichische Wissenschaftler arbeiten fieberhaft am Thema Quanten-Computing. Erst im Jänner gelang dem Wiener Team um Anton Zeilinger ein Durchbruch im Rechnen mit ihrem Einweg-Quantencomputer.
Als Anwendungsgebiete für ihren Rechner, der 2008 auf den Markt kommen soll, sieht D-Wave die Bioinformatik und Simulationsaufgaben.