Russische Download-Plattform verurteilt

crackdown
14.02.2007

IFPI triumphiert: "Wir hoffen, die Entscheidung hat eine Auswirkung auf Allofmp3."

Das Moskauer Schiedsgericht hat am Mittwoch die Betreiberfirma der Musikdownload-Sites Delit.ru beziehungsweise Delit.net zur Zahlung einer Strafe von umgerechnet 1.750 Euro verurteilt.

Das Gericht stellte fest, dass die Site Musik ohne die Zustimmung der Copyright-Eigentümer verkauft hat. Die Plattenfirma Gala Records, die zum britischen Musikkonzern EMI gehört, hatte Delit.ru auf umgerechnet 23.250 Euro verklagt.

15 Cent pro Song

Die Betreiber der geklagten Website hatten für den Download eines Songs nur 15 US-Cent verlangt. Die Sites sind trotz des Urteils nach wie vor online; die Betreiber waren nicht für ein Statement zu erreichen.

Igor Poschitkow, Chef der russischen Niederlassung der Musikindustrie-Lobby IFPI, begrüßte das Urteil: "Wir hoffen, dass es auch eine Auswirkung auf andere Firmen wie Allofmp3 haben wird."

Allofmp3 unter Druck

Download-Portale wie Allofmp3 berufen sich auf Verträge mit russischen Verwertungsagenturen, führen an diese 15 Prozent Gebühren ab und schaffen es, ganze Alben für umgerechnet 0,75 Euro anzubieten.

Die großen Plattenfirmen halten diese Verträge für ungültig. Die US-Content-Lobby hat sogar im Rahmen der WTO-Beitrittsverhandlungen mit Russland Druck auf den Kreml ausgeübt, Allofmp3.com zu schließen. Mediaservices, die Moskauer Firma hinter Allofmp3.com, beharrt darauf, die russischen Gesetze stets zu befolgen.

(AP | futurezone)