Diskussion über "Killerspiele" geht weiter
In der Diskussion über das Verbot von "Killerspielen" sind sich Deutschlands Bundesländer nicht einig.
Während Bayern härter gegen solche Spiele vorgehen will, als die deutsche Familienministerin Ursula von der Leyen [CDU] plant, kommt aus Nordrhein-Westfalen [NRW] Kritik an der bayrischen Initiative.
Bayern will die Herstellung und Verbreitung "gewaltverherrlichender Computerspiele" mit bis zu einem Jahr Gefängnis oder einer Geldstrafe belegen. Ein entsprechender Antrag wurde am Donnerstag im deutschen Bundesrat vorgestellt.
Kein Beweis für Ursache
Zwar seien die Ziele der Bayern "unterstützungswürdig", so der NRW-Staatssekretär für Bundesangelegenheiten, Michael Mertes.
Allerdings bezweifle seine Regierung, ob einige der strafrechtlichen Pläne Bayerns mit der Verfassung vereinbar seien. Zum anderen sehe NRW bisher den Beweis nicht erbracht, dass brutale Computerspiele tatsächlich die Ursache für Amokläufe sein können.
Die Initiative von der Leyens, die von Nordrhein-Westfalen unterstützt wird, zielt vor allem auf ein Verkaufsverbot von solchen Spielen, Videos und DVDs an Jugendliche ab. Von der Leyen zeigte sich skeptisch gegenüber einem generellen Verbot.
Bundesrat uneinig
Niedersachsen, das die bayrische Initiative unterstützt, rechnet im Bundesrat hingegen mit breiter Unterstützung.
Er sei optimistisch, eine Mehrheit unter den Ländern zu erhalten, so der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann zur Netzeitung. Nach Angaben von Mertes dagegen gibt es bisher noch keine derartige Tendenz.
Die Initiative werde nun erst einmal in den Ausschüssen beraten, die Zustimmung der Länder werde dann von den einzelnen geplanten Maßnahmen abhängen, so der Staatssekretär.
(dpa | AFP)