Google setzt auf Unternehmenssoftware
Das US-Internet-Unternehmen Google startet das kostenpflichtige Online-Office-Paket Google Apps Premier Edition für Unternehmen zum Kampfpreis von 38 Euro im Jahr und setzt damit den Konkurrenten Microsoft unter Druck.
Google startete am Donnerstag das neue Angebot, mit dem das Unternehmen den Wettbewerb mit Microsoft weiter verschärft.
Google Apps, ein Office-Paket aus Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, E-Mail und Terminverwaltung, das es bisher schon kostenlos für Privatanwender gab, soll nun als Business-Anwendung für Unternehmen vermarktet werden.
38 Euro im Jahr
Bei der Google Apps Premier Edition gibt es für eine Jahresgebühr von 50 Dollar [38 Euro] eine Mailbox-Kapazität von zehn Gigabyte, eine Verfügbarkeitsgarantie von 99,9 Prozent sowie die Unterstützung der Push-Mail-Technik für BlackBerry-Geräte. Bis 30. April kann die Unternehmensversion kostenlos getestet werden.
Die kostenlose Ausführung wird nach Angaben von Google bisher von mehr als 100.000 kleinen Betrieben sowie mehreren hundert Hochschulen eingesetzt.
"Großer Schritt"
Google-Vorstandschef Eric Schmidt sprach von einem großen Schritt für das Unternehmen. Das Angebot werde bewusst zu geringen Kosten eingeführt, um möglicht viele Unternehmen dazu zu bringen, Google Apps auszuprobieren.
Zu den ersten Großkunden gehören laut Google Procter & Gamble und General Electric.
"Schuss vor den Bug"
Marktbeobachterin Rebecca Wettemann von der Firma Nucleus Research sagte, der Zeitpunkt der Einführung nur drei Wochen nach Microsoft Office 2007 sei für den Software-Marktführer "ein Schuss vor den Bug".
Microsoft begrüße den Wettbewerb, sagte der für Office zuständige Manager Kirk Gregersen.
Microsoft hatte im vergangenen November die Online-Bürotool-Suite Office Live gestartet. Damit setzt der US-Software-Konzern auf die Online-Kompatibilität zu seinen Office-Produkten.
Software-Einnahmen gering
Mit dem Vertrieb von Software könnte der Suchmaschinen-Marktführer Google seine Abhängigkeit von der Online-Werbung verringern.
Bisher machen Einnahmen aus Software-Lizenzen nur etwa ein Prozent des Google-Umsatzes von 10,6 Milliarden Dollar aus.
(futurezone | dpa)