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Nacktscanner auf US-Flughäfen

24.02.2007

Auf amerikanischen Flughäfen werden ab sofort Passagierscanner eingesetzt, die den Blick unter die Kleidung der Fluggäste freigeben. Die Nacktbilder sollen die Suche nach nicht metallischen Gefahrenquellen erleichtern. Noch ist der Gang durch den Scanner freiwillig.

Bald auch in Los Angeles und New York

Die US-Flugsicherheitsbehörden werden zukünftig ihre Fluggäste auch unbekleidet in Augenschein nehmen.

Als erster Flughafen wurde der Sky Harbor International Airport in Phoenix mit der Röntgentechnologie ausgestattet. Doch noch in diesem Jahr soll das Pilotprogramm auf den Los Angeles Airport und New Yorks Kennedy-Flughafen ausgeweitet werden. Auch in Europa werden derartige Geräte bereits in verschiedenen Ländern getestet.

Bilder mit ausreichend Details

Der "Backscatter"-Scanner funktioniert herkömmlicherweise über Röntgenstrahlen, die von der Haut abprallen und so ein Schwarz-Weiß-Bild der Person erzeugen, die gerade gescannt wird. Die Genauigkeit des hochauflösenden Bildes liegt dabei jedenfalls im Schamröte-Bereich.

Der Einsatz solcher Nacktscanner ist wegen der möglichen Verletzung der Intimsphäre der Durchleuchteten seit Jahren heftig umstritten.

Die im Gerät verwendeten Wellen werden nicht zur Durchleuchtung benutzt, sondern zur Erzeugung von Reflexionen und Rückstreuungen ["Backscatter"].

Grafikartige Abbildung

Die amerikanische Transportation Security Administration [TSA] will der Verletzung der Intimsphäre durch eine grafikartige Abbildung der Durchleuchteten entgegentreten.

Zu ungenau darf die Abbildung dabei aber nicht werden, da sonst auch eventuell am Körper getragene Waffen aus Plastik oder Keramik oder auch Sprengstoffe nicht mehr angezeigt und erkannt werden.

Mit erhobenen Händen vor dem Scanner

Derzeit ist das Nacktdurchleuchten noch freiwillig. Wer beim Metalldetektor-Check auffällt, hat die Wahl zwischen herkömmlichem Abtasten durch einen Sicherheitsbeamten oder der schlüpfrigen Röntgentechnik.

Betroffene müssen sich dann mit erhobenen Händen ein Mal von der Vorderseite und ein Mal von der Hinterseite durchleuchten lassen. Der Vorgang dauert etwa eine Minute.

Die US-Behörde versichert, dass "unverdächtige" Bilder sofort nach dem Scan wieder gelöscht und keinesfalls gespeichert werden.

(AP)