Sex.com bringt kein Glück
Der Domain-Grabber und ehemalige "Eigentümer" der wohl bekanntesten Domain Sex.com meldet nun, dass er pleite ist.
Stephen Cohen, der sich die Domain unrechtmäßig erschlichen hatte, kann nach eigenen Aussagen seine Schulden beim rechtmäßigen Eigentümer nicht bezahlen.
Er bat das Gericht, ihm die ausständigen 65 Millionen US-Dollar [knapp 50 Mio. Euro] zu erlassen, die er dem Geschäftsmann Gary Kremen noch schuldet.
Keine finanzielle Zukunft
Cohen wurde im Dezember aus dem Gefängnis entlassen, um seine Schulden zu begleichen. Am Montag brachte er nun vor, dass er arbeitslos und pleite ist.
Er beschwerte sich zudem, dass das Gericht wichtige Dokumente seine finanzielle Zukunft betreffend verschlampt haben soll. Er habe daher das FBI eingeschaltet, so Cohen.
Cohen wurde 2000 des Domain-Grabbings von Sex.com von einem US-Gericht für schuldig befunden. Er hatte sich die Domain durch einen gefälschten Antrag erschlichen.
Bankrott und heimatlos
Seit seiner Entlassung aus dem Gefängnis, wo er 14 Monate einsaß, hat Cohen laut eigenen Aussagen bei Freunden und einer Ex-Frau übernachtet.
Derzeit sucht und hofft die Verteidigung, doch noch Gelder auf versteckten bzw. geheimen Bankkonten zu finden, auch in Mexiko, wohin Cohen nach seiner Verurteilung geflüchtet war. Cohen selbst gibt an, völlig mittellos zu sein.
Domain durch Täuschung erschlichen
Selbst seine Herzmedikamente seien weniger wert als jene 250 Dollar, die das Gericht als Grenze für zu aushändigende Besitztümer Cohens festgelegt hat.
Gary Kremen, Gründer von Online Classfieds, hatte Sex.com 1994 registrieren lassen. 1995 schickte Cohen als fiktionaler Administrator von Online Classfieds einen Brief an Registrar Network Solutions, in dem er angab, dass Kremen gefeuert worden wäre und kein Interesse mehr an Sex.com hätte.
Cohen baute innerhalb kurzer Zeit ein einträgliches und einschlägiges Geschäft unter dem Namen Sex.com auf. Nach der Rückgabe verkaufte Kremen die Domain für 85 Millionen Dollar.
(APA | futurezone)