Swisscom bekundet Interesse an TA
Swisscom-Chef Jens Alder hat sein Interesse an der Telekom Austria bekundet.
Zu konkreten Verhandlungen kam es bisher aber nicht. Grund sind die unterschiedlichen Preisvorstellungen in Zürich und Wien.
Die Preisvorstellungen der Swisscom liegen "deutlich unter den mehrfach publizierten 13 Euro pro Aktie", sagt Alder in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". Deswegen habe die Swisscom noch kein Angebot gemacht.
Maximal 11 Euro pro Aktie
"Unter bestimmten Umständen" wäre die Swisscom bereit, einen
Preis von maximal 11 Euro pro Titel zu zahlen, sagt Alder. Dies wäre
"immer noch eine sehr schöne Prämie" im Vergleich mit der
durchschnittlichen Marktbewertung über die letzten sechs Monate.
Laut Alder wären zwischen Swisscom und Telekom Austria "nur wenig Synergien zu erwarten". Dennoch sei die Aussicht attraktiv, mit vereinten Kräften in Richtung Osten zu expandieren. Die Swisscom wäre "eine sehr passende Mehrheitsaktionärin" der Telekom Austria.
Telekom Austria würde den Akquisitionskriterien der Swisscom zwar entsprechen, sagt Alder. Swisscom sei aber nicht gezwungen, aus strategischen Gründen im Ausland auf Einkaufstour zu gehen. Ohne größere Akquisition sei 2004 ein weiterer Aktienrückkauf wahrscheinlich. Darüber werde im ersten Quartal entschieden.
ÖIAG wartet ab
Die Österreichische Industrieholding ÖIAG, die 47,2 Prozent an der Telekom Austria hält, sieht die "Türe für weitere Gespräche mit der Swisscom über einen Verkauf der Telekom Austria offen", sagte ÖIAG-Sprecherin Viktoria Kickinger am Dienstag: "Wir freuen uns auf das, was noch kommt".
Kein Zeitdruck bei TA-Verkauf
Für einen allfälligen Verkauf der TA bestehe allerdings kein Zeitdruck, betonte die ÖIAG erneut: "Gut Ding braucht Weile", so Kickinger. Die ÖIAG könne aber jedenfalls das "gutnachbarschaftliche Verhältnis" mit der Swisscom bestätigen.
Die Aussagen von Alder würden zeigen, dass die ÖIAG mit ihren Preisvorstellungen von 13 Euro je Aktie "nicht so falsch liegt". Bezüglich Preisvorstellungen wolle man aber "künftige Gespräche nicht präjudizieren": "Wir glauben an die Zukunft des Unternehmens", betonte Kickinger.