Deutsche Telekom unter Druck
Die Wettbewerber der Deutschen Telekom haben dem Ex-Monopolisten 2006 weiter Marktanteile abgejagt.
Wie aus dem am Dienstag in Bonn vorgestellten Jahresbericht der Bundesnetzagentur hervorgeht, lag der direkte DSL-Marktanteil der Telekom Ende 2006 bei knapp unter 50 Prozent nach fast 61 Prozent vor Jahresfrist.
73 Prozent mit "Resellern"
Zusammen mit den Kunden der "Reseller" kam der Bonner Konzern auf einen Marktanteil von 73 Prozent, wie die Behörde mitteilte. Damit lag er drei Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Diese Wiederverkäufer vertreiben DSL-Anschlüsse des Marktführers unter eigenem Namen, wobei die Kunden nicht mehr zur Telekom zählen, ihr aber weiter ein Großteil der Erlöse zufließt.
Die Deutsche Telekom richtet sich neu aus und will auch wieder zukaufen. Wegen des Konzernumbaus drohen dem Unternehmen Mitarbeiterproteste.
"Reseller" machen 23 Prozent aus
Während die Wiederverkäufer die Zahl der Anschlüsse binnen eines Jahres verdoppelten und ihren DSL-Marktanteil auf rund 23 [Vorjahr: 15] Prozent steigerten, erhöhten die Konkurrenten mit eigenem Netz die Anschlusszahl weniger rasant auf 3,89 Millionen.
Damit wuchs ihr Anteil auf fast 28 von rund 24 Prozent. Die Anbieter mit eigener Infrastruktur mieten lediglich die "letzte Meile" zu den Haushalten bei der Telekom.
Telekom-Konkurrenz beklagt sich
Der Verband der Telekom-Konkurrenten sieht sich allerdings vom Regulierer benachteiligt. Dass die Reseller ihr Geschäft deutlich stärker hätten steigern können als die Anbieter mit eigenem Netz, liege an der Regulierung, sagte Breko-Chef Peer Knauer am Dienstag. Die Netzagentur toleriere marktunübliche Rabatte.
(Reuters)