Kalifornien soll auf ODF umstellen
Alle Regierungsstellen sollen ab 2008 das ISO-standardisierte Dateiformat verwenden
Am vergangenen Freitag hat der Demokrat Mark Leno im kalifornischen Parlament einen Gesetzesentwurf eingebracht, der alle öffentlichen Stellen des Staates ab dem 1. Jänner 2008 dazu verpflichten würde, ihre Informationen im offenen Dateiformat ODF zu speichern und anzubieten.
Gegen proprietäre Formate
Der Entwurf mit der Nummer AB 1.668 würde den kalifornischen Behörden verbieten, proprietäre Dateiformate zu verwenden. Der US-Staat Massachusetts hat bereits eine entsprechende Vorschrift verabschiedet. Auch in Texas und Minnesota gibt es entsprechende Initiativen. Zu Lenos Antrag gibt es noch kein Abstimmungsdatum.
ODF, das native Dateiformat von Open Office, wurde am 8. Mai 2006 als ISO 26.300 verabschiedet. Das konkurrierende, von Microsoft entworfene Dateiformat Office Open XML liegt der ISO derzeit zur Standardisierung vor.
Standards und Standards
Sollte die ISO Open XML als Standard verabschieden, würde es den Anforderungen des kalifornischen Entwurfs gerecht werden, denn dieser verlangt nach einem "offenen, XML-basierten Dateiformat für Büroanwendungen, das nicht nur von einem Anbieter verwendet wird". Open XML wurde bereits von der europäischen Organisation ECMA als "ECMA 376" standardisiert.
Kritiker wie Georg Greve von der Free Software Foundation Europe sagen allerdings, dass die Spezifikation so komplex ist, dass nur Microsoft selbst sie implementieren könne und das Format damit de facto proprietär bleibe.
Gut filtriert
Die Allianz Microsoft - Novell arbeitet daran, Filter für den Datenaustausch zwischen Microsoft Office und Open Office anzubieten.
Sun Microsystems hält ein Plug-in bereit, mit dem Microsoft Word ODF-Dateien verarbeiten kann. Auch ein unabhängiges Open-Source-Projekt arbeitet an ODF-Konvertern für die Word-Versionen XP, 2003 und 2007.
(ZDNet | futurezone)