Bwin stoppt Online-Gaming in der Türkei
Nach einem gesetzlichen Verbot von Online-Glücksspielen in der Türkei will sich der österreichische Sportwettenanbieter bwin um eine Lizenz bewerben. Das Online-Gaming-Angebot wird jedoch vorerst eingestellt.
Am Freitag wurde das Online-Gaming-Angebot von bwin in der Türkei vorübergehend eingestellt, teilte das Unternehmen ad hoc mit.
Auslöser ist ein am 28. Februar in Kraft getretenes Gesetz, welches einerseits ein Verbot von Online-Glücksspielen, andererseits aber die Möglichkeit eines späteren Lizenzerwerbs vorsieht.
Lizenz angestrebt
Bwin zeigte sich zuversichtlich, in Zukunft lizenzierte Online-Gaming-Produkte in der Türkei anbieten zu können und erklärte, man bemühe sich um den Erwerb einer Lizenz.
"Dies setzt voraus, dass die staatlichen Behörden von der im Gesetz vorgesehenen Möglichkeit Gebrauch machen werden, Genehmigungen für Online-Glücksspiele zu erteilen und damit eine zeitgemäße und für alle Beteiligten vorteilhafte Regulierung umsetzen", hieß es aus dem Unternehmen.
Bwin erzielte nach Eigenangaben rund sechs Prozent seiner Brutto-Gaming-Erträge in der Türkei.
Aktie fällt
Die Aktie fiel am Freitag an der Wiener Börse auf 23,98 Euro, eine Minus von 3,11 Prozent gegenüber dem Vortag.
Mitte Oktober hatte sich bwin vom US-Markt zurückgezogen. Damals wurde ein Gesetz erlassen, das Kreditkartenfirmen in den USA den Zahlungsverkehr mit internationalen Wett- und Glücksspielanbietern untersagte. Auch in Deutschland und Frankreich, wo die beiden bwin-Gründer Norbert Teufelberger und Manfred Bodner im vergangenen September vier Tage lang im Gefängnis von Nizza festgehalten wurden, drohen bwin gesetzliche Beschränkungen.
(APA)