DT-Betriebsräte gegen Konzernumbau
Betriebsräte der Deutschen Telekom [DT] machen gegen den geplanten Konzernumbau mobil. Die Gewerkschaft schließt auch Streiks nicht aus.
In einer Resolution vom Wochenende wiesen rund 300 Konzernbetriebsräte der Deutschen Telekom die Pläne des Vorstands zum Verkauf von Beteiligungen, zu Standortschließungen und zur Ausgliederung von rund 50.000 Beschäftigten zurück.
Streiks nicht ausgeschlossen
Zuvor hatte Lothar Schröder, Mitglied des Bundesvorstands der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und Mitglied des Aufsichtsrats des Telekommunikationskonzerns, im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" auch einen Streik nicht ausgeschlossen: "Wir werden alle Mittel der Tarifpolitik bemühen, um in diesem Konflikt weiterzukommen, und kein vernünftiger Tarifpolitiker schließt das Mittel des Streiks aus."
Verantwortlich für das Effizienzsteigerungsprogramm der Deutschen ist ein Österreicher: Georg Pölzl, der bis vor kurzem noch T-Mobile-Austria-Chef war. Der Mobilfunker ist eine Tochter der Deutschen Telekom.
Obermann verteidigt Sanierungskurs
In einem Interview mit der "Bild am Sonntag" verteidigte Telekom-Chef Rene Obermann den eingeschlagenen Kurs. Zur Kostensenkung gebe es keine Alternative. Wenn die Strategie aufgehe, würden Arbeitsplätze sicherer und in einigen Bereichen sogar neue Jobs geschaffen, sagte er der Zeitung.
Nullrunde für Führungskräfte
Für Führungskräfte werde es in diesem Jahr bei den Gehältern eine Nullrunde geben, kündigte Obermann an. Und auch er wolle einen finanziellen Beitrag leisten. Mit dem eingesparten Geld könnten zum Beispiel einige zusätzliche Ausbildungsplätze bezahlt werden.
Die Deutsche Telekom hat im Geschäftsjahr 2006 schwere Gewinneinbußen hinnehmen müssen. Neo-Chef Obermann will das Unternehmen nun mit einer neuen Billigmarke, mehr Service und der Auslagerung von rund 50.000 Mitarbeitern wieder rentabler machen.
(APA | dpa)