05.08.2003

ISO-STANDARD

Hochsaison für Biometrie-Experten

Während die meisten Branchen im Sommerbetrieb dahindümpeln, herrscht bei den Biometrie-Experten im Augenblick Hochbetrieb.

Zwischen 29. Juli und 1. August ging ein gutes Dutzend Stellungnahmen und technischer Kommentare bei der International Organization for Standardization [ISO] ein.

Fast alle Dokumente, die beim zuständigen ISO-Subkomitee SC 37 eingereicht wurden, stammen von den nationalen Standardisierungs-Körperschaften Japans und Großbritanniens, je eines stammt vom deutschen bzw. südkoreanischen Pendant.

JPEGs und Zusatz-Biometrie

Grund für die Hektik ist, dass nationale Regierungen nun ziemlich schnell entscheiden müssen, welche zusätzlichen biometrischen Daten sie in die Funkchips in Karten oder Pässen inkludieren wollen.

Laut einer Übereinkunft unter den Mitliedern der ICAO [International Civil Airlines Organization] - der Inhalt wurde als "Kompromiss" verkauft - hatte man sich für ein JPEG-Bild entschieden, das auf einem Funkchip [RFID, Radio Frequency Identification Chip] im Pass untergebracht werden wird.

Ein "Kompromiss", der keiner war

Während die JPEGs in den Pässen erst "on the fly", nämlich nach dem Einlesen am Ankunftsflughafen, gesichtsbiometrisch ausgewertet werden - die Methode bleibt jedem Land selbst überlassen -, müssen zusätzliche Bio-Daten naturgemäß bereits beim Aufladen des Chips als solche vorliegen.

Was von der ICAP und anderen als "Kompromiss" verkauft wurde, erweist sich nämlich als pure technische Notwendigkeit.

Da es keinerlei internationale Normen für die Erfassung biometrischer Gesichtsdaten gibt, sondern so gut wie jede Firma ein proprietäres System verwendet, erwies es sich als unmöglich, eine dieser Methoden bis Oktober 2004 als international verbindlich festzulegen.