Telekom Austria steigert Gewinn kräftig
Der Nettogewinn der Telekom Austria [TA] hat im abgelaufenen Geschäftsjahr um 37,4 Prozent zugelegt. Der Umsatz wuchs um neun Prozent. Für 2007 erwartet das Unternehmen wegen sinkender Roaming-Preise ein leicht rückläufiges Ergebnis.
Die börsennotierte TA verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr deutliche Zuwächse beim Gewinn. Der Nettogewinn erhöhte sich um 37,4 Prozent auf 561,8 Millionen Euro, das Betriebsergebnis [EBIT] stieg um 24,6 Prozent auf 772,4 Millionen Euro.
Höhere Dividende
Der Umsatz wuchs um neun Prozent auf 4,76 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Dienstag ad hoc mit. Als Dividende werde der Vorstand eine Erhöhung um 36,4 Prozent auf 0,75 Euro je Aktie vorschlagen.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA] erhöhte sich um 8,4 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Der Wert enthalte außergewöhnliche Aufwendungen in der Höhe von 26,5 Millionen Euro für ein freiwilliges Mitarbeiterabfertigungs- und Optierungsprogramm sowie ein neu eingeführtes Mitarbeiterbeteiligungsprogramm, hieß es. Der Gewinn je Aktie stieg um 41,7 Prozent auf 1,19 Euro, hieß es weiter.
Leichte Rückgänge bei Festnetz und Internet
Im Festnetz- und Internet-Bereich ging der Umsatz im Vorjahr geringfügig um 0,2 Prozent auf 2,12 Milliarden Euro zurück. Der Marktanteil der TA im Festnetz bei Sprachtelefonie lag Ende 2006 bei 56,9 Prozent, inklusive Internet-Verkehr bei 56,8 Prozent. Die Zahl der Festnetzanschlüsse ging weiter um 5,7 Prozent auf 2,6 Millionen zurück.
Steigerungen im Mobilfunk
Im Mobilfunkbereich erhöhte sich der Umsatz 2006 um 16,8 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Die Zahl der TA-Mobilfunkkunden stieg per Ende 2006 um 14,2 Prozent auf 10,2 Millionen. Davon entfallen 3,6 Millionen Kunden auf Österreich, 4,3 Millionen auf die bulgarische Mobiltel, 1,9 Millionen auf die kroatische VIPnet und 420.900 auf die slowenische Si.mobil.
Mobilkom-Marktanteil leicht rückläufig
Der Marktanteil der mobilkom austria ging in Österreich leicht von 39,1 auf 38,7 Prozent zurück, wobei der Abstand zum Verfolger T-Mobile "beträchtlich vergrößert" worden sei, hieß es. Die TA-Gruppe ist über ihre Mobilfunktochter mobilkom austria neben Österreich auch in Bulgarien, Kroatien, Slowenien, Serbien und Liechtenstein tätig.
Über den Erwartungen
Beim Umsatz und Nettogewinn lag die TA über den Analystenerwartungen, die für den Umsatz im Schnitt von 4,747 Milliarden Euro und für den Nettogewinn von 543,8 Millionen Euro ausgegangen waren.
Beim EBIT und EBITDA lagen die Werte hingegen unter den Analystenerwartungen, die im Schnitt beim EBIT 815,0 Millionen Euro und beim EBITDA 1,93 Milliarden Euro prognostiziert hatten.
Im vierten Quartal 2006 stieg der Umsatz um 2,6 Prozent auf 1,199 Milliarden Euro, das EBIT legte um 28,7 Prozent auf 76,7 Millionen Euro zu. Das EBITDA sank hingegen auf Grund außergewöhnlicher Aufwendungen in der Höhe von 26,5 Millionen Euro um 1,7 Prozent auf 375,1 Millionen Euro. Diese Sonderaufwendungen umfassen 16,4 Millionen Euro für ein freiwilliges Mitarbeiterabfertigungs- und Optierungsprogramm sowie 10,1 Millionen Euro für ein neu eingeführtes Mitarbeiterbeteiligungsprogramm, erläuterte die TA.
2007 leicht rückläufiges Ergebnis erwartet
Fürs Gesamtjahr 2007 erwartet die TA einen stabilen Umsatz und Jahresüberschuss, aber ein leicht rückläufiges Ergebnis, hieß es am Dienstag. Die Prognose beinhalte bereits einen wettbewerbsbedingten Rückgang der Großhandelspreise für internationales Roaming.
Noch nicht absehbar sei hingegen der Effekt aus der im Herbst 2007 erwarteten Einführung einer umfassenden Regulierung der internationalen Roaming-Tarife durch die EU-Kommission.
Die EU will noch in diesem Jahr eine Obergrenze für Handy-Telefongespräche aus dem Ausland einführen.
(APA)