"Defective by Design" fordert Taten

08.03.2007

Die Anti-Kopierschutz-Kampagne "Defective by Design" fordert Apple-Chef Steve Jobs in einem offenen Brief dazu auf, seiner Absage an Digital Rights Management [DRM] Taten folgen zu lassen.

Anfang Februar sorgte Jobs mit einem Statement gegen Kopierschutztechnologie im Online-Musikhandel für Aufregung. "Defective by Design" - eine Kampagne der Free Software Foundation [FSF], die bereits seit längerem den Apple iTunes Music Store kritisch beobachtet - will Jobs nun beim Wort nehmen.

Die Aktivisten fordern von Jobs bis zum 1. April Maßnahmen gegen Kopierschutz bei Apple und dem Unterhaltungskonzern Disney, in dessen Aufsichtsrat Jobs sitzt.

Der offene Brief von "Defective by Design" an Jobs kann auf der Site der Organisation unterschrieben werden.

Apple "maßgeblich mitverantwortlich"

Apple sei an der Situation, in der sich Käufer von Online-Musik befinden, maßgeblich mitverantwortlich, schrieben die Aktivisten.

Wenn Jobs sein Statement gegen Kopierschutz ernst meine, solle er doch in seinem Einflussbereich mit dem Abbau von Kopierschutzschranken beginnen.

"DRM-Systeme haben nie funktioniert und werden die Musikpiraterie niemals aufhalten", schrieb Jobs in seinem unter dem Titel "Thoughts on Music" Anfang Februar auf der Apple-Website veröffentlichten Text.

Drei konkrete Maßnahmen

"Defective by Design" fordert von Jobs nun drei konkrete Maßnahmen. Viele unabhängige Labels würden ihre Musik im iTunes Music Store gerne ohne DRM verkaufen. Bisher war das jedoch nicht möglich. Jobs solle daher die Musik der Indies kopierschutzfrei verkaufen.

Als Miteigentümer des Unterhaltungskonzerns Disney solle Jobs auch darauf einwirken, dass künftig Disney seine Filme ohne Kopierschutzbeschränkung zum Download anbietet.

Finanzielle Unterstützung

Und schließlich forderten die Aktivisten Jobs auf, eine Kampagne gegen die US-Gesetzgebung in Bezug auf Kopierschutztechnologien im Digital Millennium Copyright Act [DMCA] finanziell zu unterstützen.

Jobs, der Millionen von Leuten Kopierschutzsysteme aufgezwungen habe, könne so direkt dazu beitragen, dass DRM bald der Vergangenheit angehört.

"Defective by Design" macht seit Mai 2006 in zahlreichen Aktionen gegen DRM-Systeme mobil.