EU-Kommission will DVB-H durchsetzen
Die EU-Kommission will einen einzigen gemeinsamen Standard für Handy-TV in Europa durchsetzen: DVB-H soll DMB vorgezogen werden.
Die Industrie solle auf das in Europa entwickelte Format DVB-H setzen, sagte EU-Medienkommissarin Viviane Reding am Donnerstag auf der Computermesse CeBIT in Hannover.
Ein einheitlicher Standard sei notwendig, um die gemeinsamen Marktchancen im vereinten Europa zu nutzen, betonte Reding. DVB-H konkurriert derzeit beim Aufbau der Infrastruktur für Fernsehen unterwegs mit dem aus Korea stammenden Format DMB.
"Brauchen gemeinsamen Standard"
"Aus der Industrie bekomme ich immer zwei Sachen zu hören. Erstens: Wir brauchen einen gemeinsamen Standard, um von Größeneffekten profitieren zu können. Zweitens: Wir können uns aber auf keinen gemeinsamen Standard einigen", sagte Reding. "Jemand muss es in die Hand nehmen. Und wenn ich es sein muss, werde ich es tun."
DVB-H soll auch in Österreich heuer vorangetrieben werden. Die Plattform mobile tv austria startet nun erste Feldversuche. Bis zur Fußball-EM 2008 sollen TV-Services auf dem Handy in allen Landeshauptstädten verfügbar sein.
Fußball-EM als Motor
Als nächstes Großereignis, das mobilem TV einen Schub geben könnte, sieht Reding die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2008. "Bis dahin müssen wir Nägel mit Köpfen machen."
Der Markt sei wichtig: Es werde erwartet, dass er in drei Jahren ein Volumen von zwölf Milliarden Euro erreichen werde. "Wir haben keine Zeit abzuwarten", sagte Reding.
17 Länder für DVB-H
In einer Umfrage der Kommission hätten sich 17 Länder für DVB-H ausgesprochen, fünf würden auch DMB unterstützen. Einige hätten sich noch nicht geäußert.
Die Handyhersteller Motorola und Nokia wollen gemeinsam den DVB-H-Standard für TV auf dem Handy weiterentwickeln.
(dpa)