Galileo in Schwierigkeiten

Navigation
15.03.2007

EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot kritisiert Versäumnisse der Industrie beim europäischen Satelliten-Navigationssystem Galileo.

In einem Schreiben an die deutsche EU-Ratspräsidentschaft und das Herstellerkonsortium warnte Barrot vor Verzögerungen beim Start des europäischen Satelliten-Navigationssystems.

Seit 15 Monaten seien keine der vereinbarten Bedingungen von dem acht Firmen umfassenden Konsortium erfüllt worden, sagte ein Sprecher Barrots am Donnerstag in Brüssel.

Die Einrichtung des Konsortiums sollte zu einem verbesserten Angebot und zu einem einzigen Ansprechpartner für die EU führen. Diese Bedingungen seien von der Industrie bis heute nicht erfüllt worden.

Galileo ist das eigenständige europäische Satelliten-Navigationssystem, das bis 2011 in Konkurrenz zum US-amerikanischen GPS aufgebaut werden soll.

"Alarmglocken läuten"

Mit dem Brief wolle Barrot "die Alarmglocken läuten lassen in Hinblick auf die Situation von Galileo und dem Konsortium". Barrot habe in dem Schreiben eine Frist bis zum EU-Verkehrsrat im Juni gesetzt, sagte der Sprecher. Bis dahin müsse eine klare Bewertung der Lage durch die Industrie erfolgen.

Die Herstellergruppe umfasst die deutsch-französische EADS, die französischen Firmen Alcatel und Thales, die italienische Finmeccanica, die britische Inmarsat sowie AENA und Hispasat aus Spanien und die deutsche TeleOP.

Der Galileo-Zeitplan wurde bereits mehrfach nach hinten verschoben.

(APA)