MP3-Razzia auf der CeBIT
Patentverwaltungsfirma schlägt zu
Der Streit um Patente auf Komprimierungsverfahren für Audio- und Videomedien hat auf der Messe CeBIT in Hannover laut einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" zu Razzien geführt.
Gadgets beschlagnahmt
Zivilbeamte hätten auf den Ständen von Ausstellerfirmen kistenweise Beweismaterial, darunter Digitalkameras, Navigationsgeräte, Handys und MP3-Player, beschlagnahmt, berichtete das Blatt am Freitag.
Hintergrund sei der Verdacht auf Patentverletzung. Alle beschlagnahmten Geräte arbeiteten demnach mit MP3- oder MP4-Funktionen. Die italienische Firma Sisvel habe die Behörden in Marsch gesetzt.
Betrieb läuft weiter
Welche Unternehmen ins Visier der Ermittler geraten seien, habe die Staatsanwaltschaft nicht mitteilen wollen. Es seien "mehr als zehn" gewesen, Firmenstände seien aber nicht geschlossen worden.
Sisvel wurde Anfang der 1990er Jahre von Philips mit der Verwaltung und Durchsetzung einiger Patente beauftragt, die der holländische Elektronikkonzern an Technologien hält, die in verschiedenen MPEG-Layern verwendet werden.
Sisvel hatte bereits auf der IFA 2006 MP3-Player der kalifornischen Firma Sandisk von der Polizei beschlagnahmen lassen, weil das Unternehmen keine Lizenzgebühren abgeführt habe.
(AFP | futurezone)