Klagen gegen YouTube "keine Lösung"
Laut Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner sind Klagen gegen Services wie YouTube keine Lösung im Streit um Urheberrechte im Internet.
"Klagen können nur ein Zwischenschritt sein, nie das Ziel", sagte der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG am Freitag auf der CeBIT in Hannover.
Die Hersteller der Inhalte hätten ein legitimes Interesse, ihre Rechte durchzusetzen. "Aber wer sich abschottet, wird dauerhaft verlieren." Die Webfirmen müssten sich aber an die Spielregeln halten und das Copyright akzeptieren.
Milliardenklage gegen Viacom
Der US-Medienkonzern Viacom, dem unter anderem die Musiksender MTV und VH1 gehören, hatte am Dienstag den Internet-Suchmaschinenbetreiber Google und dessen Tochter YouTube wegen "massiver Copyright-Verletzungen" verklagt und einen Schadenersatz in Höhe von einer Milliarde Dollar gefordert.
Außerdem verlangte Viacom, dass alle unautorisierten Kopien von Musikclips aus dem Fundus von YouTube und Google Video gelöscht werden.
Schlagwort "User Generated Content"
Döpfner sagte, der Kulturstreit "User Generated Content" versus Profi-Journalismus sei falsch. "Eine faszinierende Inhalte-Kategorie ist größer geworden." Es habe schon immer Leserbriefe im Profi-Journalismus gegeben. "Mit dem Internet hat das natürlich eine ganz andere Dimension angenommen."
Guillaume De Posch, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG, betonte, die Inhalte der Zuschauer ergänzten das Profi-Angebot seiner Sendergruppe. Eine Strategie, die sich allein auf "User Generated Content" fokussiere, rechne sich jedoch nicht. Die Werbeeinnahmen in diesem Umfeld seien noch nicht hoch genug, um kurzfristig eine Wirtschaftlichkeit der Angebote zu erreichen.
(dpa)