Veranstalter mit CeBIT-Start zufrieden
Die Computermesse CeBIT in Hannover ist nach Veranstalterangaben gut gestartet, der Besucherzustrom liegt auf Vorjahresniveau. Trotz der nur kleinen Zahl an heimischen Ausstellern versucht eine österreichische Delegation, auf die Interessen und das Angebot des heimischen Mittelstands aufmerksam zu machen.
Sieben Tage lang dreht sich auf dem Messegelände in Hannover alles um digitale Technik, Computer und Telekommunikation. "Wir sind mit dem Besuch am ersten Tag sehr zufrieden, er liegt auf Vorjahresniveau", sagte ein Sprecher der Deutschen Messe AG am Freitag.
Bis zum nächsten Mittwoch stellen insgesamt 6.059 Firmen aus 77 Ländern ihre Produkte aus. Das sind weniger als 2006, Branchenriesen wie Nokia und Motorola fehlen, die Ausstellungsfläche sank.
Diskussion zur Netzneutralität
Diskutiert wurde am Freitag vor allem das Thema Netzneutralität: Eine drohende "Breitbandmaut", ungeklärte rechtliche Fragen und die Versuche von Netzwerkbetreibern, Gebühren zu erheben, bedrohten das offene und freie Netz, meinten Experte auf der weltgrößten Computer-Messe.
"Damit würde das Prinzip der Netzneutralität aufgegeben, auf dem das Internet gegründet wurde", sagte der Geschäftsführer des Verbandes der deutschen Internet-Wirtschaft eco, Harald Summa. Bedroht sei das freie Internet aber zugleich auch durch eine Tendenz zum "Sperren und Blocken", sagte Summa.
Plagiate eingesammelt
Wie bereits früher schon ist Produktpiraterie auch in diesem Jahr wieder ein Thema auf der CeBIT. Zollbeamte und Fachanwälte sind auf dem Gelände unterwegs und suchen nach Ausstellern, die ohne Erlaubnis fremde Technik benutzen oder kopieren. Wie Oberstaatsanwalt Manfred Knothe am Freitag mitteilte, hat der Zoll bereits eine ganze Kleinbusladung möglicher Plagiate sichergestellt.
UBIT-Delegation vor Ort
Trotz relativ schwacher Beteiligung österreichischer Unternehmen - nur 46 heimische Unternehmen finden sich im Ausstellerkatalog - hat der Fachverband Unternehmensberatung und Informationstechnologie [UBIT] der Wirtschaftskammer eine eigene Delegation zur CeBIT entsandt, die dort auf einem Stand österreichische Interessen vertritt.
Laut Delegationsmitglied Johann Steszgal stehen dabei zwei Themen im Vordergrund: zum einen das neu gegründete Paneuropäische Netzwerk für IKT & E-Business, das Lücken in der Interessenvertretung von kleinen und mittleren Unternehmen schließen soll. "Wir wollen uns eine Stimme verschaffen. Nicht nur national, sondern auch international - um praktikable Lösungen zu finden", erklärt Steszgal.
Die zweite Angelegenheit, die der UBIT am Herzen liegt, ist die ARGE Planungs- und Beratungsexport, die kleine Unternehmen laut Steszgal "an der Hand nehmen und hinausführen" soll.
"Österreicher sind keine Big Player"
Generell sei die Stimmung auf der Messe aber gut. Von schrumpfendem Ausstellungsplatz und Besucherzahlen bekomme man als normaler Besucher gar nichts mit. "Es ist riesig und immer noch ein Stelldichein der weltweiten IT-Wirtschaft", schildert Steszgal seine Eindrücke. Wichtigste Trends seien vor allem "All over IP" und auf der Unterhaltungsseite große Flat Screens.
Alles in allem gebe es durchaus ein gutes Klima für Geschäftsabschlüsse, wichtig sei aber auch das Networking. Die mangelnde Beteiligung österreichischer Unternehmen sieht Steszgal pragmatisch: "Ich hätte mir mehr Beteiligung gewünscht, aber wir sind eben keine Big Player in Österreich."
(futurezone | dpa)