Online-Musik wird offline käuflich
In ihrem Kampf um Marktanteile und gegen die stetig steigende Musikpiraterie im Netz begehen die Online-Musikportale nun auch Offline-Wege:
In den USA bieten 560 Filialen der Elektronikkette Best Buy Musikabonnements des Online-Musikservice Rhapsody, seit der Übernahme von Listen.com im Besitz von RealNetworks. Daneben werden die Abos auch über die Website von Best Buy angeboten.
Mit dem neuen Angebot hofft RealNetworks-Marketingchef Dan Sheeran den potenziellen Kundenkreis von "technologisch versierten" Usern ausweiten zu können.
Daneben erscheint die Kooperation wie ein erster Schritt in Richtung Volldigitalisierung des Musikverkaufs.
Für eine monatliche Gebühr von 9,95 USD können User Songs streamen und downloaden, für eine zusätzliche Gebühr von 79 US-Cents pro Song können diese auch auf CD gebrannt werden.
Best BuyImmer mehr Musiker gehen ins Netz
Real erwartet sich aus der Zusammenarbeit einen signifikanten Anstieg der Aboverkäufe. Der Erlös aus den Verkäufen soll zwischen den beiden Firmen aufgeteilt werden.
Auch immer mehr bisher netzabstinente Musiker können sich dem Online-Vertrieb offenbar nicht mehr entziehen. Bis Anfang September können bei Rhapsody vorerst exklusiv auch erstmals legal Songs der Rolling Stones heruntergeladen werden.
Dabei soll die gesamte Bandbreite von frühen Werken wie "Sticky Fingers" bis hin zu aktuelleren Alben wie "Bridges to Babylon" angeboten werden.
Danach sollen die Songs laut Stones-Musikfirma EMI auch bei anderen Online-Portalen wie Apples iTunes zu finden sein.
Online-Angebote sprießen
Seit Apples iTunes-Erfolg bisherige Annahmen und Beispiele
widerlegt hat, dass Online-Musikportale nicht funktionieren können,
wetteifert die Industrie bei neuen Musikangeboten im Netz.
Kein deutsches Angebot
Während in den USA mehrere Musikportale teilweise bereits seit Jahren um User und Downloads kämpfen, hat sich auf dem deutschsprachigen Markt bisher noch kein offizielles Download-Portal aufstellen lassen.
Nach langwierigen Verhandlungen hat es die deutsche Musikindustrie mittlerweile aber geschafft, sich auf eine gemeinsame Online-Musik-Plattform zu einigen.
Ab Herbst sollen Internet-Nutzer über die Plattform Phonoline Musiktitel von nationalen und internationalen Künstlern gegen eine Gebühr aus dem Internet herunterladen können.
Ein genauer Starttermin ist nicht bekannt. Der Preis pro Song soll nach Informationen aus Branchenkreisen rund einen Euro betragen.
Hohe Erwartungen
Bis 2008 will die Branche 25 Prozent ihres Umsatzes im Netz
lukrieren.