Weltmarkt für Webfilter steigt rasant
Der Weltmarkt für Web-Filtering-Lösungen soll einer Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan zufolge in den kommenden Jahren stark steigen.
So soll der Umsatz mit entsprechender Software von 247 Millionen USD [2002] auf 776 Millionen USD [2007] steigen. Der Hauptgrund: Immer mehr Unternehmen sehen für sich die Notwendigkeit, die Internet-Nutzung ihrer Mitarbeiter zu überwachen oder einzuschränken.
Die Befürchtungen der Unternehmen drehen sich meist um die Produktivität der Mitarbeiter sowie um das Blockieren von Leitungskapazitäten. Darüber hinaus fürchten Firmen rechtliche Konsequenzen, falls urheberrechtlich geschütztes Material geladen wird.
Überwachung von Mitarbeitern und Kindern
Der Markt für Web-Filtering und URL-Blocking umfasst alle
Technologien, die geeignet sind, das Nutzerverhalten am Arbeitsplatz
oder zu Hause, hier vor allem bei Kindern, entsprechend einer vorher
festgelegten Strategie zu überwachen oder zu lenken.
Grundlage dafür sind Datenbanken und Software, die bestimmte Merkmale von Websites wie beispielsweise Hautfarbtöne oder Wörter mit sexueller Bedeutung erkennt.
Doch gerade die Auswahl der gesperrten Sites bzw. die korrekte Arbeitsweise der Erkennungssoftware gibt Gegnern von Blockiersoftware Anlass zur Kritik. Einige Websites - die bekannteste unter ihnen ist peacefire.org - haben es sich zur Aufgabe gemacht, Anleitungen zu geben, wie herkömmliche Webfilterprogramme umgangen werden können. Außerdem weisen sie auf Falschbewertungen von Sites hin.
Frost & Sullivan weist darauf hin, dass bei vielen Unternehmen zunächst noch unmittelbarere Sicherheits- und Infrastrukturbedürfnisse im Vordergrund stehen und URL-Blocking und darauf aufbauende Maßnahmen nicht die höchste Priorität haben. Gerade für Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern eine verantwortliche Internet-Nutzung zutrauen, ist der Einsatz von Web-Filtering-Lösungen nicht dringlich.
USA führend
Der meiste Umsatz mit Web-Filtering wird gegenwärtig in den USA gemacht. Auch zukünftig dürfte sich Nordamerika als weltweit größter Markt für Web-Filtering behaupten. Europa folgt mit erheblichem Abstand, und mit Ausnahme von China, Südkorea und Japan lassen die übrigen untersuchten Regionen kein nennenswertes Interesse an der Einführung dieser Lösungen erkennen.
Der Markt wird größtenteils von Spezialanbietern beherrscht, von denen sich einige sogar ausschließlich dem Web-Filtering widmen. An ihrer Spitze stehen Websense [Umsatzanteil 2002: 24,5 Prozent] und SurfControl [18,4 Prozent].
Bezeichnend ist, dass die führenden Wettbewerber in diesem Bereich nicht aus den Reihen der großen Sicherheitsanbieter stammen.
Die Analyse geht jedoch davon aus, dass sich diese Situation in nächster Zeit ändern wird. Die attraktiven Wachstumsraten, die gegenwärtig auf dem globalen Markt für Web-Filtering-Lösungen beobachtet werden, dürften Unternehmen wie Microsoft, Computer Associates, Cisco und andere Player, die in den Bereichen Anti-Viren-Software, E-Mail-Filtering und Gateway-Sicherheit aktiv sind, dazu bringen, ihre eigenen Lösungen anzubieten, anstatt mit den vorhandenen Wettbewerbern zu kooperieren.