Supercomputer-Verbund für Deutschland
Zusammengeschaltete Computeranlagen sollen deutschen Forschern bis 2009 ein Peta-FLOPS an Rechenleistung zur Verfügung stellen.
Die deutschen Höchstleistungs-Rechenzentren in Stuttgart, München und Jülich haben letzte Weichen für ihren Zusammenschluss zu Europas leistungsstärkstem Rechnerverbund gestellt.
Nach Angaben des Forschungszentrums Jülich vom Mittwoch unterzeichneten die drei Rechenzentren eine Vereinbarung über eine künftige enge Zusammenarbeit im Rahmen des Gauss Centre for Supercomputing.
Ausbau auf ein Peta-FLOPS
Die Partner stellen zusammen bereits heute mehr als 90 Tera-FLOPS [Floating Point Operations per Second] Rechenleistung bereit. Durch ihre strategische Allianz soll unter anderem die Position Deutschlands im Wettbewerb um die auf EU-Ebene geplanten europäischen Höchstleistungs-Rechenzentren gestärkt werden.
Bis 2009 wollen die Partner auf eine Rechenleistung von über einem Peta-FLOPS kommen. Zum Vergleich: Der derzeit schnellste Supercomputer der Erde, Blue Gene, schafft rund 280 Tera-FLOPS, der schnellste europäische Rechner, Mare Nostrum, 62 Tera-FLOPS.
Bei den Verbundpartnern handelte es sich das um das Höchstleistungs-Rechenzentrum Stuttgart [HLRS], das Leibniz-Rechenzentrum in Garching bei München [LRZ] und das Forschungszentrum Jülich mit seinem John-von-Neumann-Institut für Computing [NIC]. Durch den Zusammenschluss, der im Mai in Berlin endgültig besiegelt wird, sollen die computergestützten Wissenschaften in Deutschland und Europa mit ausreichender Rechenzeit versorgt werden.
Im Zuge ihrer Vernetzung wollen die Partner künftig die Beschaffung von Hardware enger koordinieren, Rechenzeitanträge einheitlich wissenschaftlich begutachten und gemeinsam Software-Projekte entwickeln. Das deutsche Bundesforschungsministerium fördert die Initiative mit 30 Millionen Euro.
(AFP | futurezone)