Galileo-Betriebsgesellschaft gegründet

21.03.2007

Auf Druck der EU-Kommission haben die Industriepartner des europäischen Konsortiums für Satellitennavigation nach 20 Monaten Verhandlungsdauer den Gründungsvertrag für die Galileo-Betriebsgesellschaft unterzeichnet.

Alle acht Industriepartner unterzeichneten bis zum Dienstag einen Vertrag zur Gründung des Unternehmens, wie aus Branchenkreisen mitgeteilt wurde.

Arbeitsteilung festgelegt

Die Industrie habe sich auf die Aufteilung der Anteile und die Arbeitsteilung verständigt. Nun müsse noch ein Chef des Unternehmens gefunden werden. Allerdings sind laut Branchenangaben voraussichtlich noch lange Verhandlungen mit der Europäischen Raumfahrtbehörde [ESA] und der EU-Kommission über den Konzessionsvertrag für Galileo zu erwarten.

Das Galileo-Projekt mit seinen 26 Satelliten soll ab 2011 hochpräzise Ortsbestimmungen auf der Erde ermöglichen und dann Konkurrent des US-Systems GPS werden. Die Kosten werden mit rund 3,5 Milliarden Euro veranschlagt. Die EU-Kommission hatte vergangene Woche vor weiteren Verzögerungen bei Galileo gewarnt.

Druck aus der EU wirkt

EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot hatte der Industrie eine Frist bis zum 10. Mai gesetzt. Galileo sei ein bisher einzigartiges System, hieß es dazu jetzt aus der Branche. "Es liegt noch einiges an Weg vor uns, bevor sich die Industrie auf einen Preis und einen Zeitrahmen festlegen kann." Voraussichtlich seien noch "ein bis zwei Jahre Verhandlungen" nötig.

Zu den Galileo-Konzessionären gehören die Airbus-Mutter EADS, die französischen Konzerne Thales und Alcatel, die italienische Finmeccanica, die spanischen Gruppen Aena und Hispasat und die britische Inmarsat. Auf deutscher Seite ist das Konsortium TeleOp dabei, zu dem unter anderem die Deutsche-Telekom-Tochter T-Systems und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt [DLR] gehören.

(APA | dpa | futurezone)