Motorola mit Handygeschäft unzufrieden
Der zweitgrößte Handyhersteller Motorola hat eine Gewinnwarnung für das erste Quartal ausgegeben. Zudem gibt es Spekulationen über eine mögliche Übernahme des PDA-Herstellers Palm.
Grund sei, dass der Umsatz im Geschäft mit Mobiltelefonen schwächer ausfallen werde als erwartet, teilte der US-Konzern am Mittwoch mit.
Preisverfall und alte Handys
Das Unternehmen erwarte nun einen Verlust von sieben bis neun Cent je Aktie, einschließlich einer Sonderbelastung von neun Cent. Im gesamten Geschäftsjahr würden Umsatz und Gewinn deutlich unter den Zielvorgaben bleiben
Seine Umsatzprognose senkte Motorola um mehr als eine Milliarde Dollar auf 9,2 bis 9,3 Milliarden Dollar. Ein Preisverfall vor allem bei billigeren Handys und eine betagte Modell-Palette seien dafür verantwortlich.
Zander: Handygeschäft "inakzeptabel"
Verwaltungsratsmitglied Thomas J. Meredith wurde mit Wirkung vom 1. April zum amtierenden Finanzchef ernannt. Meredith war früher lange Dell-Finanzchef gewesen. Der jetzige Finanzchef David Devonshire legt das Amt nieder. "Der Verlauf unseres Mobiltelefongeschäfts bleibt inakzeptabel und wir arbeiten tatkräftig daran, die Rentabilität wiederherzustellen", erklärte Konzernchef Ed Zander.
Als neuen Vorstand für das operative Geschäft ernannte das Unternehmen Greg Brown. Dieser warnte, auch das zweite Quartal werde schwierig sein.
Gerüchte um Palm-Übernahme
Am Mittwoch tauchten zudem Gerüchte auf, wonach Motorola den PDA-Hersteller Palm kaufen könnte. Ein Palm-Großaktionär rechnet einem Bericht zufolge mit dem Verkauf des Unternehmens für etwa zwei Milliarden Dollar [1,50 Mrd. Euro].
Die Transaktion dürfte nach Ansicht des Aktionärs, der anonym habe bleiben wollte, am Donnerstag bekannt gegeben werden, berichtete der Fernsehsender CNBC am Mittwoch.
Auch Nokia ist interessiert
Eine Palm-Sprecherin sagte, das Unternehmen kommentiere Gerüchte nicht. Motorola war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.
Palm gilt seit langem als Übernahmeziel. Kreise sagten unlängst, die Firma habe die Investmentbank Morgan Stanley beauftragt, den Verkauf abzuwickeln. Am Dienstag hatte die Technologie-Seite unstrung.com berichtet, dass sowohl der finnische Mobiltelefon-Hersteller Nokia als auch sein Rivale Motorola am Kauf von Palm interessiert seien.
(dpa | Reuters)