Verkauf der Vivendi-Unterhaltung wird konkret
Die Verhandlungen um einen Käufer des US-Mediengeschäfts von Vivendi Universal gehen in die entscheidende Phase.
Am Dienstag will der Verwaltungsrat des zweitgrößten Medienkonzerns der Welt entscheiden, mit welchem der vier Bieter Vivendi-Chef Jean-Rene Fourtou exklusive Verhandlungen führen soll. Insgesamt liegen VU vier Angebote für die US-Tochter Vivendi Universal Entertainment [VUE] vor.
Als Favoriten für den Zuschlag gelten ein Konsortium um den kanadischen Milliardär Edgar Bronfman Jr. und der US-Mischkonzern General Electric. Wenig Chancen werden hingegen Liberty Media und Viacom eingeräumt.
Die fehlende Liquidität des mit 13,5 Mrd. Euro verschuldeten Unternehmens könnte ein Pluspunkt für das Angebot von Bronfman Jr,. sein. Seine Investorengruppe bietet acht Mrd. USD [rund 7,2 Mrd. Euro] in bar und will zudem 2,5 Mrd. USD Schulden übernehmen. Bronfman war bis vor einigen Monaten im Verwaltungsrat von Vivendi und bereits einmal Eigentümer von Universal, bevor Vivendi diese Sparte später kaufte.
futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=179112Konkreter Fusionsplan
Das "Wall Street Journal Europe" berichtet unter Berufung auf informierte Kreise, General Electric habe am Wochenende einen konkreten Plan für die Fusion seiner Sendersparte NBC mit VUE vorgelegt.
Demnach solle Vivendi einen Minderheitsanteil von 20 bis 25 Prozent an der fusionierten Gesellschaft erhalten. Diesen Anteil sollen die Franzosen im Abstand von mehreren Jahren verkaufen können.
Nach diesem Szenario erhielte Vivendi aus der Transaktion sofort Barmittel für die Verpflichtung von General Electric, einen Part von Vivendis Anteil an der neuen Gesellschaft später zu erwerben.
Damit würde General Electric einen großen Verhandlungsnachteil beseitigen: Vivendi hatte darauf gepocht, sofort Barmittel zu erhalten, während General Electric dies zunächst abgelehnt hatte.