Balda hofft aufs Geschäft mit dem iPhone

handys
28.03.2007

Umsatz und Gewinn des Handyausrüsters Balda sollen mit dem voraussichtlichen Erfolg des iPhone von Apple steigen. Die BenQ-Pleite kostete 100 deutsche Mitarbeiter den Arbeitsplatz.

Nach dem Millionenverlust durch die Pleite des Handyherstellers BenQ Mobile peilt der Zulieferer Balda für dieses Jahr wieder einen Gewinn an. Der Überschuss solle den Plänen zufolge auf mehr als 36 Millionen Euro, der Vorsteuergewinn auf 50 bis 55 Millionen Euro steigen, kündigte der Vorstandschef der Balda AG mit Sitz in Bad Oeynhausen, Joachim Gut, am Mittwoch in Frankfurt an.

Nach der 50-Prozent-Beteiligung an dem chinesischen Touch-Screen-Hersteller TPK soll die Massenproduktion dort Ende des ersten Quartals beginnen. Mitte Jänner war durchgesickert, dass Balda unter anderem die Touch-Screens für das neue iPhone von Apple liefert.

Nachwehen der BenQ-Mobile-Pleite

Die Pleite von BenQ Mobile und die beschleunigte Produktionsverlagerung der Mobiltelefonhersteller nach Asien hatten Balda im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gedrückt. Der Fehlbetrag lag bei 42 Millionen Euro, der Vorsteuerverlust bei 49,5 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. 2005 hatte es noch einen Überschuss von 33,4 Millionen Euro gegeben. Die Erlöse gaben im vergangenen Jahr um 6,6 Prozent auf 370,9 Millionen Euro nach. In der Folge des BenQ-Schocks hatte Balda beschlossen, etwa 100 Stellen im Stammwerk in Bad Oeynhausen zu streichen. Außerdem verkaufte das Unternehmen vier Werke.

Die neuen iPhone-Touch-Screens sollen den Angaben zufolge wesentlich zum prognostizierten Umsatzanstieg beitragen. Im laufenden Jahr sei ein Umsatz von 600 bis 650 Millionen Euro angepeilt, zuvor hatte Balda ein Umsatzziel von 650 bis 700 Millionen Euro angegeben. Dabei soll das Gemeinschaftsunternehmen TPK früheren Angaben zufolge mit Erlösen von 300 bis 350 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Geschäfte mit Fernost

Die TPK-Gründerfamilie Chiang hatte sich mit einem 15-Prozent-Anteil an der Balda AG beteiligt. "2006 war ein Jahr des Umbruchs, aber darin liegt immer auch eine Chance, und wir haben diese Chance genutzt", sagte Gut. Bis 2010 soll der Umsatz auf eine Milliarde Euro steigen.

Konzernweit stieg die Zahl der Balda-Mitarbeiter zum Jahresende 2006 auf 8.315 Beschäftigte, im Vorjahr waren es 8.044. Gleichzeitig sank die Beschäftigtenzahl in Deutschland um rund 1.500. Der Vorstand will der Hauptversammlung keine Dividende vorschlagen.

(dpa)