"W32.Blaster"-Nachahmer verhaftet
Die US-Bundespolizei FBI hat den mutmaßlichen Urheber einer Variante des Computerwurms "W32.Blaster" festgenommen.
Dem 18-jährige Jeffrey Lee Parson wird vorgeworfen, den ursprünglichen "Blaster"-Wurm in die so genannte Variante B modifiziert zu haben, die sich ab dem 13. August weltweit rasch verbreitete.
Die US-Justiz hat Anklage gegen den Verdächtigen aus einem Vorort von Minneapolis erhoben. Parson drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von bis zu 250.000 USD.
"W32.Blaster" [auch "MSBlaster", "Blaster" oder "Lovesan"] nützt eine Lücke in Windows 2000 und Windows XP, die mit der Möglichkeit zum Dateiaustausch zusammenhängt. Sobald der bösartige Code eine ungeschützte Maschine infiziert, lädt er den Rest des Wurms von einem anderen Rechner, der bereits infiziert wurde.
Varianten des "Blaster"-Virus im UmlaufAshcroft: "Kein Kavaliersdelikt"
Sieben Computer in Parsons Wohnung wurden beschlagnahmt.
Derzeit steht der schwergewichtige Jugendliche nach einem richterlichen Beschluss unter Hausarrest, ausgenommen Schul- und Arztbesuche. Surfen, die Benutzung von Instantmessaging und Chats wurde ihm untersagt.
Er soll bereits zugegeben haben, eine Variante des Wurms inklusive Backdoor-Programm namens "Lithium" erstellt zu haben.
"Blaster" und seine Varianten hätten "verheerenden Schaden im Internet angerichtet und Unternehmen und Internetnutzer viel Zeit und Geld gekostet", erklärte US-Justizminister John Ashcroft. Das Manipulieren fremder Computer sei kein Kavaliersdelikt.
"teekid"
Im Internet benutzte Parson den Namen "teekid" und betrieb die
Website t33kid.com.
Die Suche nach den Urhebern der Ursprungsvariante geht unterdessen weiter.
Die Anklageschrift: U.S. vs. Parson"Denkprozess" bei Microsoft
Der Wurm, der eine bekannte Windows-Sicherheitslücke ausnützt, hatte auch Microsoft in die Kritik gebracht.
Unter anderem hatte der Sprecher von Microsoft Deutschland, Thomas Baumgärtner, daraufhin Fehler seines Unternehmens bei der Warnung vor dem Wurm "W32.Blaster" eingeräumt.
Vor allem der Kontakt mit den privaten PC-Nutzern müsse "intensiviert werden", so Baumgärtner. "Da sind Fehler gemacht worden."