Banken machen Druck auf SWIFT
Die deutsche Kreditwirtschaft drängt auf eine rasche Lösung bei der Neuregelung der Weitergabe von Finanzdaten durch den europäischen Dienstleister SWIFT an die USA.
Die deutschen Institute wollen nach Angaben des "Handelsblatts" sicherstellen, dass europäische Überweisungsdaten nicht zur Wirtschaftsspionage missbraucht werden.
Frist bis Ende März
Als Anteilseigner des internationalen Datenknotenpunkts SWIFT [Society of Worldwide Interbank Financial Telecommunications] hätten sie dessen Zentrale bei Brüssel aufgefordert, bis Ende März praktikable Lösungen zu präsentieren, schreibt das Blatt unter Berufung auf nicht näher genannte "Finanzkreise".
SWIFT regelt im Bankenauftrag den verschlüsselten grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr.
Politik warnt vor übereilten Schritten
Deutsche Politiker warnten vor übereilten Schritten. Die deutsche Bundesregierung habe mit der EU-Kommission Ende Februar 2007 erste Sondierungsgespräche mit dem US-Finanzministerium geführt.
Ziel der deutschen EU-Ratspräsidentschaft sei es, eine Lösung zu erreichen, die sowohl einer effektiven Bekämpfung des Terrorismus als auch den Vorgaben des europäischen Datenschutzrechtes Rechnung trage, hieß es.
Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass der US-Geheimdienst CIA seit den Terroranschlägen 2001 auf Daten des SWIFT-Netzes zugreift. Das Unternehmen mit Sitz in einem Vorort der belgischen Hauptstadt transportiert internationale Überweisungsdaten zwischen 7800 Banken in 206 Staaten.
(dpa)