Dell gibt Bilanzfehler und Fehlverhalten zu
Der US-Computerhersteller Dell hat in einer internen Untersuchung finanzielle Unregelmäßigkeiten festgestellt und verschiebt seinen Jahresbericht.
Das im Blickfeld der US-Wertpapier- und Börsenbehörde SEC stehende Unternehmen sprach von einer "Anzahl von Bilanzierungsfehlern, Beweisen für Fehlverhalten und Mängeln im Finanzkontroll-Umfeld".
Nähere Details nannte Dell in der Mitteilung nach US-Börsenschluss nicht. Der PC-Hersteller steht unter geschäftlichem Druck und wird seit längerem von den Behörden untersucht.
Untersuchung noch nicht abgeschlossen
Der Prüfungsausschuss des Dell-Verwaltungsrates teilte mit, dass Dell den Jahresbericht nicht zum fälligen Datum am 3. April und auch nicht bis zum Verlängerungsdatum am 18. April der SEC vorlegen werde.
Dell betonte, die hausinterne Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen. Sie nähere sich jedoch dem Ende.
Man werde alle notwendigen Mittel und Zeit aufwenden, um eine sorgfältige und umfassende Prüfung vorzunehmen und eine Lösung aller identifizierten Probleme zu erarbeiten.
Probleme häufen sich
Das Unternehmen arbeite mit seinen unabhängigen Prüfern zusammen, um festzustellen, ob die Bilanzierungsfehler rückwirkende Finanzberichterstattungsangaben notwendig machen. Es solle auch festgestellt werden, ob es nennenswerte Schwächen bei den internen Kontrollen gebe.
Dell-Gründer Michael Dell hatte im Jänner den bisherigen Konzernchef Kevin B. Rollins abgelöst und selbst wieder die Führung übernommen. Dell- Finanzchef James M. Schneider war kurz zuvor zurückgetreten.
Neben den seit langer Zeit laufenden behördlichen Untersuchungen über die Bilanzierungsmethoden kämpft Dell auch mit geschäftlichen Problemen.
Dell ist inzwischen gegen den Hauptkonkurrenten Hewlett-Packard ins Hintertreffen geraten und hat die Führung als globaler PC-Spitzenreiter verloren. Michael Dell versucht, das Unternehmen jetzt wieder auf Vordermann zu bringen.
(dpa)