01.09.2003

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Chefs vertrödeln Arbeitszeit mit Surfen

Offenbar sind nicht nur Angestellte am Arbeitsplatz dazu verleitet, privat zu surfen und E-Mails zu verschicken.

Laut einer aktuellen Studie soll auch jeder dritte Geschäftsinhaber und Manager seine Zeit mit arbeitsfremden Aufgaben wie dem Versenden von privaten Spaß-Mails und ziellosem Surfen im Web vertrödeln.

Laut der Umfrage der britischen Firma Bibby Financial Services gaben 34 Prozent der befragten Firmenchefs an, zur eigenen Unterhaltung im Web zu surfen und private Sozialkontakte über E-Mail während der Arbeit zu pflegen.

Im Großraum London lassen sich sogar 53 Prozent der Befragten dazu verleiten, in der Region East Midlands sind es nur elf Prozent, berichtet das britische Infoportal Startups.

Chefs reden sich auf Technik aus

30 Prozent der befragten Chefs schalten zudem nach eigenen Angaben auch manchmal ihr Handy aus, um einen unangenehmen Anruf nicht entgegennehmen zu müssen. Vor allem Landwirte und deren Angestellte sollen laut Umfrage davon besonders häufig Gebrauch machen, demnach fast 50 Prozent.

Die Technik wird von einigen Managern auch gerne als bequemer Sündenbock verwendet. 13 Prozent haben angegeben, die Schuld schon auf "verloren gegangene" E-Mails geschoben zu haben. Auch die "plötzlich" verloren gegangene Handyverbindung musste dabei als Ausrede dienen.

In Großbritannien sollen derzeit geschätzte 231 Millionen Arbeitsstunden pro Woche durch privates Surfen oder E-Mails verbraucht werden. Jeder Arbeitnehmer soll durchschnittlich 45 Minuten pro Tag privat versurfen. Laut einer Untersuchung der britischen Regierung kostet das die Wirtschaft 158 Milliarden Pfund pro Jahr.

Restriktionen für Web-Zugang im Büro

Bereits zwei Drittel der Firmen überwachen die Online-Aktivitäten ihrer Mitarbeiter, da das Internet die Angestellten mit Inhalten, die nichts mit der Arbeit zu tun haben, ablenkt. Auch würden die Mitarbeiter allzu oft von anstößigen Inhalten verführt, so das Argument.

Ein Fünftel der Bosse geht sogar so weit, die Internet-History des Browsers zu überprüfen.

Immer mehr Arbeitgeber suchen weiters nach effektiven Wegen, den Angestellten nur noch Zugang zu vorher genau festgelegten Seiten zu gewähren, um so die Produktivität im Büro zu sichern.