Thailand will YouTube blocken
Ödes Witzvideo über König Bhumibol
Die thailändische Regierung hat am Mittwoch das populäre Internet-Portal YouTube in dem asiatischen Land blockiert, weil darauf ein Video zu sehen war, in dem der König veralbert wurde. Wer die Webadresse in Thailand anklickte, wurde automatisch auf die Seite des Informationsministeriums umgeleitet.
Ob es die thailändische Regierung nun schon im ganzen Land geschafft hat, YouTube lahm zu legen, ist noch nicht sicher. Bereits vergangene Woche hatte die thailändische Regierung versucht, den Zugriff auf YouTube zu blockieren, war damit aber gescheitert. Die Agentur Reuters meldete, dass Informationsminister Sitthichai Pookaiyaudom den Befehl gegeben habe, YouTube zu sperren, ließ aber offen, ob der neue Versuch nun funktioniert hat.
Empfindliche Militärregierung
Die Regierung habe das Recht, jede Website zu sperren, auf der gegen Gesetze verstoße oder die nationale Sicherheit gefährdet werde, teilte der Informationsminister mit. In Thailand hatte das Militär im September die demokratisch gewählte Regierung gestürzt. Die später eingesetzte zivile Übergangsregierung hat Neuwahlen im Dezember versprochen.
Thailand hat strenge Gesetze gegen Majestätsbeleidigung. Ende März war ein Schweizer zu zehn Jahren Haft verurteilt worden, weil er öffentliche Porträts von König Bhumibol Adulyadej mit Farbe besprüht hatte. Der König [79] wird in Thailand tief verehrt.
Lärm um nichts
Der 44 Sekunden lange Clip selbst ist allerdings kein Kunstwerk. Er besteht aus einer schlecht gemachten Slideshow mit Bhumibol-Bildern, die in einem simplen Grafikprogramm mit Glubschaugen und ähnlich Lustigem übermalt wurden. Interessant an dem Video sind allenfalls die zahlreichen Hasspostings gegen den Autor.
(dpa | Reuters | futurezone)