Microsoft liebäugelt mit DRM-freier Musik
Kopierschutzfreie Musik von EMI-Künstlern könnte eventuell auch auf Microsofts Zune-Portal verkauft werden - ab wann, bleibt aber unklar.
Als Apple-Chef Steve Jobs vor einem Monat in einem offenen Brief gegen den Einsatz von Kopierschutzsystemen predigte, reagierte Microsoft ablehnend.
Eine Absage an solche Schutzsysteme sei unverantwortlich, weil sie für Abo-Dienste und neue Geschäftsmodelle unverzichtbar seien.
EMI und iTunes als Denkanstoß?
Nach der jüngsten Entscheidung des Musikkonzerns EMI, seine Musik künftig DRM-frei zu verkaufen, und der gleichzeitig angekündigten Kooperation mit dem iTunes Music Store scheint Microsoft es sich aber anders überlegt zu haben:
Laut Zune-Marketingchef Jason Reindorp ist sehr wohl geplant, DRM-freie Musik von EMI und anderen Anbietern ins Programm zu nehmen. Auf einen Zeitpunkt wollte er sich jedoch nicht festlegen. "Wir sind uns schon seit längerem bewusst, dass die Konsumenten ungeschützten Content wollen", so Reindorp zu ZDnet.
Der Entscheidung des Musikkonzerns EMI, seine Musik künftig auch ohne Kopierschutz zu verkaufen, werden nach Meinung von Branchenbeobachtern auch Universal Music & Co. folgen. Unter Online-Musikanbietern herrscht Aufbruchsstimmung. Auch Konsumentenschützer begrüßen den Schritt.
"Wettbewerb wird verlagert"
Die EMI-Ankündigung helfe Microsoft bei der Bemühung, die Bindung von Apples iTunes Music Store an den iPod etwas zu lockern. "Das verlagert den Wettbewerb mehr auf eine Basis von Gerät-zu-Gerät und Service-zu-Service. Das zwingt die einzelnen Services, innovativer zu werden", so Reindorp.
Microsoft startet unterdessen eine zweite Marketingwelle für seinen Zune-Player, der zwar bei Festplatten-Musik-Playern nach Verkaufszahlen auf Rang zwei gelistet wird, im letzten Monat aber laut NPD Group an Marktanteilen verloren hat. Angekündigt wurde unter anderem auch ein Player in der Farbe Pink.
Bis Juni 2007 sollen eine Million Stück des digitalen Musik-Players Zune verkauft werden. Marktforscher geben dem Gadget gegen das Apple-Konkurrenzprodukt iPod dennoch keine Chancen.
(futurezone | ZDnet)