Bürgerrechtler gegen Google

videoclip
11.04.2007

Nach der YouTube-Blockade in Thailand hat sich nun der Verein "Freedom Against Censorship in Thailand" [FACT] in einem offenen Brief an Google gewandt und vor Zensurmaßnahmen gewarnt.

Nachdem auf dem Videoportal, das sich in Google-Besitz befindet, vergangene Woche ein Video aufgetaucht war, in dem der thailändische Monarch aufs Korn genommen wurde, blockierte die Regierung den Zugang zur Site komplett.

"Zensur ist ein rutschiger Pfad"

Wie aber am Wochenende aus Medienberichten bekannt wurde, habe die Regierung lediglich die ganze Website blockiert, weil sie nicht das technische Wissen besitze, um einzelene Videos zu sperren.

YouTube weigerte sich daraufhin zwar weiter, das betroffene Video zu löschen, bot der Regierung aber "Nachhilfe" beim Blockieren einzelner Videos an. Dieser Punkt wird in dem Brief kritisiert: "Zensur, liebe Freunde, ist ein rutschiger Pfad. Plötzlich wird der Zensor ganz betrunken von seiner Macht und weiß nicht mehr, wann genug ist."

Agenturberichte aus Thailand führten aus, dass man sich dort vor allem über eine öfter in dem Video gezeigte Montage ereifert habe, in der Frauenfüße über dem Kopf des Monarchen aufgetaucht seien. In Thailand gelte es als besondere Beleidigung, den als schmutzig wahrgenommenen untersten Teil des menschlichen Körpers über dem Kopf des Königs zu zeigen.

Freie Wahlmöglichkeit

Die verantwortungsvollste Art der Zensur geschehe zu Hause: Wenn man etwas nicht möge, müsse man es sich auch nicht ansehen.

"Seien Sie nicht böse"

FACT habe Google bereits im November kontaktiert und gebeten, die Regierung nicht bei der Zensur zu unterstützen. Das damals in Reaktion auf den Brief getätigte Versprechen, Zensur nicht zu unterstützen, würde nun gebrochen.

"Wir glauben, dass die Zensur in Thailand eine versteckte politische Agenda kaschieren soll. Bitte fördern Sie die thailändische Zensur nicht. Seien Sie nicht böse."