IT-Markt Österreich: Fachkräfte gesucht

12.04.2007

Der aktuelle it-indikator bescheinigt Jobsuchenden auf dem heimischen IT-Markt gute Chancen: Vor allem Fachkräfte sind weiterhin sehr begehrt. Auch beim AMS erkennt man diesen Trend. Die Zahl der IT-Jobsuchenden ist um zehn Prozent zurückgegangen.

Der Arbeitsmarkt im österreichischen IT-Sektor floriert. Zu diesem Ergebnis kommt der von Personalberater Robert Fitzthum erstellte it-indikator für das erste Quartal 2007. "Der Run nach IT-Fachpersonal geht weiter", zieht Fitzthum Bilanz.

Rückgang als saisonale Schwankung

Das Stellenangebot für IT-Personal hat sich im ersten Quartal des laufenden Jahres zwar um knapp ein Fünftel [18 Prozent] reduziert. Der Rückgang sei aber als saisonale Schwankung, nicht als Einbruch zu deuten, erläutert Fitzthum gegenüber ORF.at.

Die Nachfrage steige im vierten Quartal traditionell an, weil die Unternehmen bereits die Personalplanung für das kommende Jahr starten. Im ersten Quartal flache der Bedarf dann ab.

AMS: Zehn Prozent weniger Jobsuchende

Auch die Daten des Arbeitsmarktservice [AMS] zum IT-Arbeitsmarkt von Ende März zeigen die verstärkte Arbeitskräftenachfrage in diesem Bereich.

Ende März waren beim AMS um 14 Prozent mehr Stellen für IT-Fachkräfte gemeldet als noch im März des Vorjahres. Die Zahl der Jobsuchenden ging um zehn Prozent zurück.

"Rechnen weiter mit guter Nachfrage"

Einen besonderen Sprung [plus 22,5 Prozent] verzeichnete das AMS bei der Suche nach "Technikern mit höherer Ausbildung für die Datenverarbeitung".

"Bei gleich bleibender Konjunkturlage rechnen wir mit einer weiter anhaltenden guten Nachfrage nach IT-Fachkräften am Arbeitsmarkt", so AMS-Sprecherin Beate Sprenger zu ORF.at.

Der it-indikator beobachtet im Quartalsabstand das Jobangebot für IT-Fachkräfte in den führenden Print- und Online-Stellenmärkten: "Kurier", "Der Standard", "Presse"; Jobnews.at/Jobfinder.at, DerStandard.at, Jobpilot.at.

Programmierer und SAP-Spezialisten

Laut it-indikator gab es zu Jahresbeginn insgesamt 4.205 Stellenangebote. Am wenigsten Einbußen hatte die Nachfrage nach Programmierfachkräften [minus acht Prozent] und SAP-Spezialisten [minus neun Prozent].

Im Strom der allgemeinen Marktberuhigung bewegten sich Vertriebler, Systembetreuer sowie die kleineren Segmente Datenbanktechniker und Netzwerktechniker.

Unter den großen Jobsegmenten war es der Support [minus 30 Prozent], der die Abkühlung der Nachfrage im ersten Quartal besonders zu spüren bekam. Massive Rückgänge verzeichneten außerdem die Spezialsegmente IT-Leiter und IT-Organisation.

"Große Auslagerungen finden nicht statt"

Verantwortlich für die hohe Nachfrage seien heimische Firmen, die ihre

Geschäfte nach Mittel- und Osteuropa expandiert haben und von Österreich aus ihre

IT steuern und konsolidieren.

"Der Fokus liegt auf der Suche nach Leuten mit Mehrwert, generalistische Positionen werden meist eher intern besetzt", erklärt Fitzthum. Ängste, dass die Ostexpansion auch Outsourcing mit sich bringe, hätten sich nicht bestätigt. "Große Auslagerungen finden nicht statt", so Fitzthum.

Die deutsche IT-Branche sucht trotz der hohen Arbeitslosigkeit dringend Spezialisten. Der Fachkräftemangel bremst bereits das Wachstum der Unternehmen.

(futurezone | Nayla Haddad)