12.09.2003

ÖSTERREICH

UMTS mit hartnäckigen Software-Problemen

Der Netzexperte der mobilkom austria, Georg Löffelmann, vertrat diese Woche bei einer UMTS-Podiumsdiskussion der Donau Universität Krems die Auffassung, dass "UMTS billiger als GSM" sei.

Die entscheidende Frage für die Netzbetreiber sei: "Was kostet mich der Transport von einem Megabyte?" Und da schneide die dritte Mobilfunkgeneration UMTS nach Abschreibung "um den Faktor zwei" besser ab als GSM, so Löffelmann.

Grund für die Vergünstigung sei der Druck auf die Hardwareerzeuger, die UMTS-Technik billiger als bestehende Lösungen anbieten müssten, "sonst wird das System nicht gekauft".

Das Schweigen der Experten

Bis UMTS ein Massenmarkt ist, müssen die Techniker nach Eigenangaben aber noch viele - teilweise sehr teure - Problemfelder lösen. Die Frage, ob ein Videoanruf zwischen zwei Handys verschiedener Hersteller in zwei unterschiedliche Betreibernetzte möglich wäre, quittierten die Netzexperten unisono mit kurzem Schweigen.

Friedrich Limbeck merkte danach an, dass 3-Kunden zwischen den beiden zurzeit verfügbaren 3-Handys kommunizieren können, es gebe aber noch Unterschiede in der optischen Anmutung, was an unterschiedlichen Medien-Browsern liege.

Einig waren sich die Betreibervertreter von mobilkom, Hutchison und One [Peter Preissegger], dass es vor allem Fortschritte bei der Standardisierung von Technik und Diensten geben müsse. Die Probleme in diesem Bereich seien aber nicht zuletzt auf den Fehler der Mobilfunknetzbetreiber zurückzuführen, dieses Feld zu sehr den Handyherstellern überlassen zu haben.

Laut Löffelmann ist "die Hardware stabil, die Software - noch - nicht". Probleme würden nach Angaben von Limbeck weiters proprietäre Schnittstellen, also herstellerabhängige Standards, machen. Und Preissberger ergänzte, dass das Hand-over noch problematisch sei. "Die dritte Mobilfunkgeneration wird uns noch einiges kosten", so Limbeck.