Mobilfunker gründen DVB-H-Konsortium

deutschland
13.04.2007

Die deutschen Mobilfunkanbieter Vodafone, T-Mobile und O2 wollen sich gemeinsam für Handy-TV-Lizenzen bewerben.

"Wir haben dazu beim Bundeskartellamt die Gründung eines Betreiberkonsortiums angemeldet", sagte Jens Kürten, Sprecher des geplanten Konsortiums, am Freitag in Düsseldorf der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Ab Frühjahr kommenden Jahres sollen mindestens 16 Programme mit dem Standard DVB-H [Digital Video Broadcasting-Handheld] über das Handy empfangbar sein.

Die Landesmedienanstalten schreiben derzeit die Sendelizenzen für Handy-TV aus. "In Thüringen und Baden-Württemberg haben wir diese bereits beantragt", sagte Kürten. Für die anderen Bundesländer soll das in den kommenden Tagen geschehen. "Wir wollen das Thema nun so schnell wie möglich voranbringen."

Auch in Österreich wird auf DVB-H gesetzt: Derzeit laufen Feldversuche. Wahrscheinlich ist, dass sich die ORF-Sendetechniktochter ORS um die DVB-H-Lizenz bewirbt und mit den Mobilfunkern einen Vorvertrag über eine Kooperation abschließt.

Schub durch Fußball EM 2008

Ursprünglich gehörte der Gruppe auch E-Plus an, die allerdings nicht dem geplanten Konsortium beitreten will. Experten erwarten, dass die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2008 dem mobilen TV einen Schub geben könnte.

DVB-H konkurriert beim Aufbau der Infrastruktur für Fernsehen unterwegs mit dem aus Korea stammenden Format DMB.

Die EU-Kommission will einen einzigen gemeinsamen Standard für Handy-TV in Europa durchsetzen: DVB-H soll DMB vorgezogen werden.

(dpa)