Die IT-Woche im Überblick

14.04.2007

Die Blogger-Konferenz re:publica in Berlin, Bewegung für die Roaming-Verordnung der EU, Europol und die Verbrechensbekämpfung im Netz und die eTel-Übernahme der TA - diese Themen haben uns in der Woche vom 8. bis 14. April beschäftigt.

Passend zum Start der Blogger-Konferenz re:publica, die vergangene Woche in Berlin stattgefunden hat Web-2.0-Guru Tim O'Reilly Richtlinien für den zivilisierten Umgang im Web erstellt, nachdem bekannte Tech-Bloggerin anonyme Todesdrohungen erhalten hat.

Doch einige Blogger sehen in den Höflichkeitsregeln einen Anschlag auf ihr Recht auf freie Meinungsäußerung. Bei der re:publica wurde dem in der Blogosphäre heftig diskutierten Regelwerk jedoch eine Absage erteilt.

Auch das Thema Geld verdienen mit Blogs wurde diskutiert. Der Tenor: Weblogs bräuchten keine Werbung, aber als Medien sollten Weblogs die Chance haben, dass die Macher sich refinanzieren können.

Europol will im Netz durchgreifen

Der am Mittwoch veröffentlichte Europol-Terrorbericht 2007 warnt davor, dass in Zukunft Kommunikationsmodelle a la BitTorrent für Terrorzwecke benutzt werden könnten.

Europol-Direktor Max-Peter Ratzel hat anlässlich der Präsentation neue Kompetenzen in der Verbrechensbekämpfung gefordert.

Die EU-Kommission hat bereits vorgeschlagen, das Mandat von Europol entsprechend "anzupassen". Außerdem soll die von der Polizeibehörde genutzte Datenbasis erweitert werden.

Roaming-Verordnung auf Schiene

Das Europaparlament hat dam Donnerstag die Weichen für eine starke Senkung der Handygebühren bei Auslandsgesprächen in der EU gestellt. Mit großer Mehrheit stimmte der federführende Industrieausschuss am Donnerstag in Brüssel für einen entsprechenden Vorschlag.

Per EU-Verordnung sollen demnach die Roaming-Gebühren im EU-Ausland für abgehende Gespräche auf höchstens 40 Cent pro Minute und bei ankommenden Gesprächen auf 15 Cent begrenzt werden.

Die Abstimmung im Plenum ist für den 9. Mai vorgesehen. Ob eine Umsetzung sich bis zum Sommer ausgeht, ist fraglich.

TA darf eTel übernehmen

Die umstrittene Übernahme von eTel durch die Telekom Austria wurde zudem diese Woche von der Wettbewerbsbehörde durchgewunken - unter Auflagen, die der Mitbewerb als "Desaster" empfindet.

Die Auflagen der Wettbewerbsbehörden betreffen laut TA vor allem Infrastruktur der eTel Austria wie den Verkauf eines Glasfaserringes [Backbone] und die Rückgabe von WLL-Richtfunklizenzen [Wireless Local Loop], einem Vorgänger von WiMax.

"Die Marktbeherrschung im Breitbandbereich wurde noch gesteigert. Das wirkt dem Auftrag der Regulierungsbehörde direkt entgegen, die eigentlich Wettbewerb befördern sollte", so ISPA-Sprecher Kurt Einzinger am Donnerstag zu ORF.at.

Apple verschiebt "Leopard"

Am Freitag erstaunte Computerhersteller Apple mit der Nachricht, dass die nächste Version seines Betriebssystems Mac OS X "Leopard" mit Verspätung auf den Markt kommen wird.

"Leopard" werde nun statt Anfang Juni erst im Oktober auf den Markt kommen, teilte das Unternehmen mit.

Apple habe sich zugunsten des iPhones für die Verzögerung entschieden, das im Juni auf den US-Markt kommen soll. Diese Entscheidung zeigt deutlich Apples neuen Fokus auf Unterhaltungselektronik.