USA verlängern Vertrag mit ICANN
Die dem US-Handelsministerium unterstellte National Telecommunication and Information Administration [NTIA] hat den Vertrag mit der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers [ICANN] um weitere drei Jahre verlängert.
Die Dauer kommt überraschend, da die Netzverwaltung immer wieder kritisiert worden war und zuletzt Verträge nur auf Jahresdauer abgeschlossen wurden. Der neue Vertrag gilt nun bis 30. September 2006.
Kritiker sind der Meinung, die ICANN konzentriere sich zu sehr auf US-Belange. Der im März gewählte ICANN-Präsident Paul Twomey versprach mehr Internationalisierung.
Twomey bekräftigte bei seinem Antritt, sich vermehrt um Entwicklungsländer kümmern zu wollen. Die ICANN wurde 1998 gegründet, um die Verwaltung der IP-Adressen zu überwachen, doch bis dato ist es ihr nicht gelungen, ihre Authorität ausreichend zu formalisieren.
Neuer ICANN-Chef verspricht InternationalitätPrivatisierungspläne
In einer Aussendung sagte Twomey, dass die Entscheidung zeige, dass das Ministerium die ICANN für die richtige Organisation für die ihr zugewiesenen Aufgaben halte. Der neue Vertrag lasse nun Zeit, die Privatisierungspläne zusammen mit dem Ministerium abzuschließen.
Zudem haben sich NTIA und ICANN auf bestimmte Ziele geeinigt. So muss ICANN bis Ende des Jahres einen Plan über Strategie und langfristige Finanzierung der Organisation vorlegen. Ein weiterer Schritt ist die vertragliche Bindung der Regional Internet Registries und der Operator aller Root Server.
Schließlich verpflichtete sich die ICANN, Zahlen zur WHOIS-Datenbank vorzulegen und Maßnahmen zur Verbesserung der Genauigkeit der Daten zu entwickeln.
Am 31. März 2004 muss ein von diesem Zeitpunkt an ein jährlicher Bericht über das "InterNIC WHOIS Data Problem Reports System" vorgelegt werden und vom 30. November 2004 an haben, ebenfalls jährlich, Informationen über die Implementierung der ICANN "WHOIS Data Reminder Policy" zu erfolgen.
ICANN