EU und China kooperieren im All
Zur Kooperation bei der Nutzung des europäischen Navigationssystems Galileo ist am Freitag in Peking ein chinesisch-europäisches Zentrum für Information, Ausbildung und Zusammenarbeit in dem Satellitenprojekt eröffnet worden.
China will sich aktiv an Galileo beteiligen. Eine entsprechende, am Vortag unterzeichnete Vereinbarung, die nach EU-Angaben auch eine "beträchtliche finanzielle Beteiligung" vorsieht, soll am 30. Oktober auf dem europäisch-chinesischen Gipfeltreffen unterzeichnet werden.
Mit dem zivil verwalteten Navigationssystem wollen die Europäer dem amerikanischen Global Positioning System [GPS] von 2008 an Konkurrenz machen. Bis dahin sollen 30 Satelliten ins All gebracht worden sein, die eine genaue Ortsbestimmung überall auf der Erde erlauben. Die Gesamtkosten werden auf drei bis 3,5 Milliarden Euro geschätzt. Galileo Industries ist ein Gemeinschaftsunternehmen führender europäischer Raumfahrtfirmen.
Keine militärische Nutzung von GalileoAustausch
Die Kooperation mit China soll die Vorteile des Systems unter anderem im Verkehrswesen, in der Wissenschaft, der Landvermessung und Katastrophenverhütung nutzen.
Dazu sollen Forschungsergebnisse ausgetauscht, Bildungsvorhaben gefördert sowie gemeinsame Projekte und industrielle Kontakte verfolgt werden, berichtete die Europäische Raumfahrtagentur [ESA].
Europäische Unternehmen wollen zusammen mit chinesischen Partnern auch Vorschläge präsentieren, wie der Markt für Galileo-Anwendungen entwickelt werden kann.
Ob und wie das Navigationssystem, das China derzeit selbst errichtet, in die Kooperation einfließt, ist derzeit unklar.
China baut eigenes Navigationssystem