DoubleClick-Übernahme unter Beschuss
Das Electronic Privacy Information Center [EPIC] will die Übernahme der Online-Werbefirma DoubleClick durch das US-Internet-Unternehmen Google stoppen. Die Datenschützer fordern von Google die Einhaltung von Datenschutzstandards.
US-Datenschützer haben bei der US-Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission [FTC] Beschwerde gegen Googles Pläne zur Übernahme der Online-Werbefirma DoubleClick eingelegt.
Durch den Zusammenschluss beider Firmen würden zu viele Daten über das Nutzungsverhalten der Internet-Kunden in einer Hand vereinigt, machte EPIC in seiner am Freitag eingereichten Eingabe geltend.
Google hätte mit dem Kauf von DoubleClick mehr Informationen über die Aktivitäten der Internet-Nutzer als jedes andere Unternehmen der Welt, hieß es in der Beschwerde.
Einhaltung von Datenschutzstandards
Wenn Google nicht zur Einhaltung von Datenschutzstandards gezwungen werde, wie sie in Kanada und einigen europäischen Staaten gelten, müsse die Übernahme gestoppt werden. Die bestehenden Richtlinien der beiden Unternehmen reichten nicht aus.
Das EPIC forderte auch, dass Google vor der Genehmigung der Übernahme Richtlinien zur Datenvernichtung vorgeschrieben werden müssen und dass Internet-Nutzer die Möglichkeit haben sollen, die von ihnen gesammelten Daten einzusehen.
Der Suchmaschinenbetreiber Google will den Online-Anzeigenanbieter für 3,1 Milliarden Dollar [2,28 Mrd. Euro] kaufen.
DoubleClick: Zugriff nur für Werbekunden
DoubleClick betonte, es gebe keine Pläne, im Zuge der Übernahme die verschiedenen Bestände beider Unternehmen an automatisch gesammelten anonymen Daten zusammenzuführen. Im Falle von DoubleClick hätten lediglich die Werbekunden das Recht, die gesammelten Daten zu nutzen.
Von Google liegt bisher kein Statement zur Beschwerde der US-Datenschützer vor.
Google hatte Mitte März dieses Jahres angekündigt, seine Datenschutzbestimmungen zu ändern und die Logfiles seiner Nutzer nun nach 18 bis 24 Monaten zu anonymisieren.
(futurezone | APA | Reuters)